Gibt es ein Kind, das den Räuber Hotzenplotz nicht kennt? Das erste Hotzenplotz-Buch erschien 1962 bei Thienemann. Weitere Episoden folgten; ferner Bearbeitungen als Hörspiele (6 Folgen bei Karussell), für Film und Augsburger Puppenkiste ... Ein Klassiker also, dessen Bilder längst festgeschrieben sind. Jetzt hat der WDR eine Hörspielbearbeitung herausgebracht, die die Konkurrenz nicht zu scheuen braucht und zugleich dem Original eng verbunden ist. Sie ist in Komposition und Dramaturgie feiner ausgearbeitet als ein straffes, derbes Puppenspiel, spiegelt Liebe zum Detail und bewahrt doch die handfeste Komik des literarischen Originals. Die Bucherzählung wird, nur wenig gekürzt, szenisch mit Erzähler, trefflichen Sprechern und witzigen, laut- und stimmungsmalender Geräusch- und Musikkulisse in die Gegenwart übertragen. Die alte Geschichte vom Räuber, der Großmutters Kaffemühle stiehlt, und von Seppel und Kasperl, die, statt den Räuber zu fangen, zunächst selbst in Räuber- und Zaubererhand in Bedrängnis geraten, wirkt klar und nachvollziehbar. Gutes Ende versteht sich von selbst. Für alle. Ab 4.