Diesmal steht Weihnachten im Zentrum der Erzählung Drvenkars, der als Kind serbokroatischer Flüchtlinge im West-Berlin vor der Wiedervereinigung aufwuchs. Genauer gesagt: 8 Weihnachtsfeste, die aus jungenhafter Perspektive erzählt werden, immer unterhaltsam und weit jenseits des besinnlichen Festes, als das es oft erträumt wird. Da verschwindet einmal der Vater bei seiner Geliebten und Zoran selbst will von zu Hause weglaufen, um einen Kiosk zu eröffnen (in dem er dann den ganzen Tag über Comics lesen kann), oder Tante Dora kommt zu Besuch, die die blutrünstige Geschichte vom Eisteufel erzählt, der den Kindern ihre Rippen stiehlt. Drvenkar versteht es, die Weihnachtsfeste, die alle irgendwie unheimlich schräg verlaufen, aus kindlicher, abenteuerlicher Perspektive zu schildern, ohne dass dem Leser die ernste Hintergrundkulisse vorenthalten wird. Drvenkar hat sich bisher einen Namen gemacht als Erzähler skurriler Geschichten bzw. Biograf seiner eigenen Geschichte. Martin Baltscheit liest immer treffend in jungenhaftem Ton, ohne kindertümelnd zu wirken. Überall empfohlen, nicht nur zum Fest. Ab 10.