Horst Bosetzky (1938–2018)

Berlin 1949: The Second World War is over and the re-building has begun. The two sections of Berlin are no longer friendly allies and difficulties arise when they have to cooperate on a murder investigation with connects the two. Someone has killed a man and expertly dismembered his body with parts being found all over the ruins of the city. Horst Bosetzky has created a strange Noir mystery moving around between suspects and omnieciently picking up bits and pieces of their thoughts. Who is the killer? Who is the next victim? While detectives from East and West Berlin try to work together, they fall in love further complicating the issue. Bosetzky's brutal violence is cold and fatalistic. The characters are surviving without much of a moral code due to their last ten years' history of Nazism and defeat.I found the novel extremely well written and extremely disturbing.… (meer)

Benno Lüdke zählte jahrzehntelang zu den berüchtigsten deutschen Serienmördern. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg kamen Zweifel auf, ob Lüdke wirklich die Morde begangen hatte, die ihm zur Last gelegt wurden.

Bruno Lüdke war der Sohn eines Berliner Wäschereibesitzers. Bei einem Unfall verletzte sich Bruno und war seit dieser Zeit geistig zurückgeblieben. Er stromerte in der Nachbarschaft herum, was manchem nicht gefiel. In Berlin trieb zu dieser Zeit ein unbekannter Mörder sein Unwesen. Es war die Zeit des Zusammenbruchs der Weimarer Republik. Die Mordserie setzte sich auch während der Herrschaft der Nazis fort. In der Bevölkerung wuchs der Unmut über die Unfähigkeit der Polizei.

Der ehrgeizige Kriminalbeamte Heinz Franzke machte sich auf, den Täter zu fassen. So geriet der geistig behinderte Lüdke in seine Fänge. Franzke stilisierte Lüdke als den gesuchten Mörder. Kurz vor Kriegsende wurde Lüdke von den Nazis umgebracht.

Horst Bosetzky hat wieder mit seiner bekannten Sachkenntnis einen historischen Kriminalfall aus Berlin zum Thema genommen. Er schildert den Alltag der Menschen während dieser dramatischen Zeiten bis 1945. Für die Nazis waren diese Mordfälle ein ideologisches Problem. Sie wollten die Taten zunächst vertuschen, da es so etwas im Dritten Reich nicht geben durfte.

Bosetzky benutzte Dokumente für seinen Roman. Die Figur des Kommissars Franzke hat Bosetzky frei gestaltet, da es wenig Quellen über den Beamten gibt. Wieder ein fundierte Roman.… (meer)

In Form eines Doku-Romans begleitet Horst Bosetzky die Familie Kempinski über einhundert Jahre durch ihre und die deutsche Geschichte. Berthold Kempinski wuchs als Sohn eines Weinhändlers in der Provinz Posen Mitte des 19. Jahrhunderts auf. Kempinski wurde erwachsen in einer unruhigen Provinz. Hier lebten Deutsche, Polen und Juden - nicht immer friedlich. Kempinksi wollte nicht in den väterlichen Weinhandel einsteigen. Ihn zog es in die aufstrebende Reichshauptstadt Berlin. Hier eröffnete er in der Nähe der Friedrichstraße eine Weinhandlung, die sich bald zu einem bekannten Restaurant entwickelte. Bosetzky schildert den weiteren Lebensweg der Kempinskis, die in Berlin immer erfolgreicher wurden. Doch zwei Weltkriege und die NS-Zeit hinterließen tiefe Wunden in der Familie.

Die dokumentarischen Einschübe während der eigentlichen Romanhandlung dürften den "Nur-Roman-Leser" erheblich stören. Doch bietet das Buch wieder einen informativen wie unterhaltenden Überblick über einen wesenlichen Abschnitt deutscher Geschichte.… (meer)