Barbara Frischmuth

Wenn der Tod uns unvorhergesehen von unseren Liebsten trennt, steht die Aufarbeitung des Vergangenen häufig am Beginn eines Neuanfangs. Dabei ergeben sich überraschende Momente ebenso wie unerwartete Perspektiven. Frischmuth erzählt die Lebensgeschichten dreier Frauen einer Familie, die über drei Generationen miteinander verwoben sind. Die junge Künstlerin Ada führt den Leser als Bindeglied zu ihrer Mutter Martha und ihrer Großtante Lilofee vom (im Roman namentlich nie genannten) Altaussee über Istanbul nach Wien und wieder zurück in die vermeintliche dörfliche Idylle des Salzkammergutes. Frischmuth schreibt mitreißend und stilsicher, was das Lesen ebenso zu einem wahren Vergnügen macht wie die ausgezeichnet platzierten erzählerischen Kunstgriffe. Einzig die Verbindung zu historischen Fakten aus der Zeit des Nationalsozialismus wirkt nzu abrupt in die Handlung eingebunden und damit ein wenig aufgesetzt… (meer)