Mathias Greffrath
Auteur van RE: Das Kapital: Politische Ökonomie im 21. Jahrhundert
Werken van Mathias Greffrath
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Et si je suis désespéré, que voulez-vous que j'y fasse ? : entretien avec Mathias Greffrath (2001) — Interviewer, sommige edities — 17 exemplaren
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Algemene kennis
- Pseudoniemen en naamsvarianten
- GREFFRATH, Mathias
- Geboortedatum
- 1945
- Geslacht
- male
- Nationaliteit
- Germany
- Beroepen
- sociologist
writer
journalist - Organisaties
- Die Zeit
Süddeutsche Zeitung
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"Die Menschen geben sich in Miete. Ihre Fähigkeiten gehören nicht Ihnen, sondern denen, in deren Dienst sie sich geben; ihre Mietsherren wohnen in ihnen, nicht sie selbst. Diese übliche Art mißfällt mir: wir müssen mit der Freiheit unserer Seelen haushalten uns die nur zu den rechten Gelegenheiten verpfänden; deren gibt es sehr wenige, wenn wir gesund urteilen." (S 276, Vom schonenen Umgang mit dem Willen)
Wie wahr. Montaigne versucht ohne Hass, ohne Ehrgeiz, ohne Habgier zu leben und seine Essays sind suchende Spuren, um dies immer besser zu erreichen. Leidenschaft in fremden Dingen begrenzt er, seine Leidenschaft gilt dem Denken, der Freiheit von Seele und Geist, dem eigenen Urteilsvermögen.
Alle, die Montaigne lesen, können ihm in diesem Sinne etwas entgegengehen, um mit Sokrates sagen zu können: "Wie viele Dinge begehre ich überhaupt nicht." (S 283). Montaigne stellt fest: "Je mehr wir unsere Bedürfnisse und unseren Besitz erweitern, desto stärker setzen wir uns den Schlägen des Schicksals und des Mißgeschicks aus. ... Man darf die Maske und den Schein nicht mit dem wirklichen Wesen verwechseln und das Fremde nicht mit dem Eigenen. ... Es reicht, das Gesicht zu pudern. Müssen wir uns auch noch die Seele pudern?" (S 286)
"Die heutigen Menschen sind so zur Unruhe und Prahlerei erzogen, dass die Güte, die Mäßigung, die Gleichmütigkeit, die Beständigkeit und dergleichen stille und dunkle Eigenschaften gar nicht mehr an den Tag kommen." (S 296)
Die nach den Montaigne Essays stehenden Verbindungslinien von Matthias Greffrath beleuchten diesen Denker derart treffend, dass man ihn zitieren muss. Nach dem o.g. Montaigne Essay formuliert er z.B. "Das langsame Kind der Provinz" und stellt fest: "Er kommt mir vor wie das gesunde Kind von vorm Beginn der Neuzeit, der Technik, des Kapitalismus und der milden und geregelten Knechtschaft. Montaigne hat die unbestechliche und entwaffnende Intelligenz und Gefühlssicherheit eines gesunden Fünfjährigen. Eltern und Psychologen kennen den Glanz dieses Alters, wissen auch, dass die Menschen in ihm fertig sind - bis auf die Vergesellschaftung und den Werkzeuggebrauch." (S 298)
Auf Seite 393 folgt eine Liste aller Essais von Montaigne (107) und eine biografische Zeittafel.
2011… (meer)