Nadja Hermann

Nadja Herrmann, beschrieben als "Verhaltenstherapeutin mit ernährungswissenschaftlichem Hintergrund", schreibt ein Abnehmbuch - was eigentlich keines ist. Denn den Abnehmweg beschreibt sie nicht, nur das Grundprinzip "iss weniger, als du verbrauchst". Daher findet man als Leser, der sich schon mit der Ernährungswissenschaft beschäftigt hat, eigentlich nichts neues im Buch, aber dafür viele Einzelbausteine nochmal zusammengefasst und mit passenden Studien belegt, auch, was die gesundheitlichen Folgen des Übergewichts angeht.Soweit, so gut. Andererseits wird mehrfach darauf hingewiesen, dass sich auch bitte keiner mit normalem BMI sicher fühlen sollte - das Fett/Muskel-Verhältnis ist entscheidend. Hier wurde mir das Buch zu radikal auf einen kraftsport-durchtranierten Körper ohne Fett hin orientiert. Als mit Hintergrundwissen unterfütterter Erfahrungsbericht ließ sich das Buch durchaus nicht schlecht lesen, nur waren die Voraussetzungen hier ja doch recht speziell, so dass man nach dem Lesen des Buchs zwar vielleicht mit einigen Mythen aufgeräumt hat, aber im Zweifelsfall immer noch nicht weiß, wie man anfangen soll. Für mich sicher keine "Bibel", aber es war auch kein herausgeschmissenes Geld. Nur in einem Punkt ist das Buch nicht mehr aktuell - der vorausgegangene und begleitende Blog ist mittlerweile (?) "privat".… (meer)

Nun habe ich ja erst vor einigen Monaten das Buch "Nudeldicke Deern" gelesen und in der dortigen Rezi meine eigenen Fettlogiken ausgebreitet:
http://www.librarything.de/work/11750578
Im Grunde glaube ich das auch irgendwie immer noch, ABER:
Nadja Hermann hat bei mir mit der Argumentation "Gesundheit" schon einen Nerv getroffen. Im Augenblick bin ich weder fit, noch gefalle ich mir besonders und das liegt (neben dem Älterwerden) an meinem momentan zu hohen Gewicht. Mir ist klar, dass ich etwas ändern muss- sonst komme ich in zwei Jahren auf keinen Berg mehr.
Und da ist Hermanns Ansatz passend: Es ist kein Geheimnis, dass man um abzunehmen weniger aufnehmen muss, als man verbraucht. Mein Argument bisher war immer, dass ich zu viel beinträchtigenden Hunger habe um dauerhaft zu fasten. So verzichte ich dann, wenns mir zu viel auf der Waage wird, für ein paar Wochen auf Fett, Alkohol und Süßigkeiten und komme dann wieder an meinem "Setpoint" an, den ich für gegeben halte. Doch dieser Setpoint geht Jahr für Jahr um 500 g -1 kg nach oben (meist nach dem Urlaub, wenn ich mich nicht wiege und trotz mehr Bewegung zunehme).
Deshalb habe ich mich jetzt bei "MyFitnessPal" angemeldet und werde Kalorien zählen. Mal sehen- vielleicht schaffe ich es: Meinen 50. Geburtstag mit 70 kg zu feiern.… (meer)