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Werken van Rob Reef

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Algemene kennis

Gangbare naam
Reef, Rob
Geboortedatum
1968
Geslacht
male
Nationaliteit
Germany
Woonplaatsen
Berlin, Germany
Opleiding
Freie Universität Berlin
Beroepen
Texter

Leden

Besprekingen

England, 1938: Der Literaturprofessor und Gelegenheitsdetektiv John Stableford freut sich auf ein paar unbeschwerte Tage in der Bibliothek seines Schwiegervaters, dem Vikar von Upper Biggins. Doch als seine Nichte im Garten des Pfarrhauses einen mit einem Hakenkreuz markierten Golfball findet, ist es mit der Idylle schlagartig vorbei. Der skandalöse Fund führt John in das benachbarte Herrenhaus, wo ihn sein Freund Dr Holmes erwartet. Noch am selben Abend bricht der Hausherr Sir Edmund Rogie unter rätselhaften Umständen während eines Banketts zusammen. Doch damit nicht genug. Am folgenden Tag geschieht ein Mord, der so unmöglich zu sein scheint, dass Stableford an seinem Verstand zu zweifeln beginnt.

Zwei Dinge begeistern John Stableford: das Golfspiel und mysteriöse Verbrechen, und erneut erhält er die Gelegenheit seine beiden Hobbys miteinander zu verbinden. Diesmal verschlägt es den Amateurermittler nach Yorkshire, in ein verschlafenes Nest namens Upper Biggins, welches aber offenbar auch nicht frei von Verbrechen ist. Ein Golfball mit einem Hakenkreuz darauf weckt sogleich Angst vor deutschen Spionen. Denn schließlich findet hier unter höchster Geheimhaltung ein Golfturnier statt. Das deutsche Team verlangt nach Revanche, weil es zuletzt von den Engländern gedemütigt wurde. Auf Befehl des Führers muss der Pokal unbedingt mit nach Hause gebracht werden. Der Garten des örtlichen Herrenhauses, während des Ersten Weltkriegs militärisches Sperrgebiet, ist der Austragungsort. Die Lokalität scheint allerdings unter keinem guten Stern zu stehen, denn es kommt zu seltsamen Vorkommnissen.

Hatte ich beim Vorgängerroman „Das Geheimnis von Benwick Castle“ noch angemerkt, es fehle eigentlich nur noch ein unmöglicher Mord, ist er nun da, gleich in doppelter Ausfertigung: Zunächst kommt es zu einer Vergiftung, die allerlei Rätsel aufgibt: Herr und Dame des Hauses tranken aus demselben Glas, doch nur der ältliche Sir Edmund bricht betäubt zusammen, während seine Lebensgefährtin wohlauf ist.

Und dann wird ein Mann bei helllichtem Tag, in Anwesenheit mehrerer Zeugen mitten auf dem Golfplatz getötet ohne dass auch nur irgendjemand den Täter zu Gesicht bekommen hätte. Mord durch einen Unsichtbaren - wo gibt es denn so etwas!

Sind hier etwa tatsächlich finstere Nazis am Werk oder gibt es eine weniger schreckliche Erklärung für die Geschehnisse?

Stableford bekommt vom britischen Geheimdienst durch Dr. Holmes indirekt die Vollmacht zu ermitteln und muss zunächst die undurchsichtigen Beziehungsgeflechte zwischen den einzelnen Bewohnern des Hauses entwirren.

Für Fans klassischer Krimis ist es die Königsdisziplin: Das unmögliche Verbrechen, das sich meistens in Form einer locked-room mystery präsentiert. Besessene dieser Gattung suchen fieberhaft nach immer neuen Werken voller impossible crimes. Jedoch ist die Zahl der Meisterwerke eher gering, sind die möglichen Variationen eines Verbrechens in einem geschlossenen Raum doch irgendwann allesamt ausgeschöpft, und moderne Autoren haben es ohnehin schwer noch mit etwas Neuem aufzuwarten, weshalb Rob Reef sich diesmal am etwas allgemeineren unmöglichen Mord versucht.

Während sich die Auflösung des Rätsels um den Giftanschlag tatsächlich als äußerst clever erweist, werden sich die Geister am anderen Kriminalfall wohl eher scheiden. Zwar ist auch hier die Art des Mordes äußerst originell in Szene gesetzt ohne aber gänzlich den Gesetzen des Fair Play zu folgen.

Nichtsdestotrotz ist dem Autor erneut ein sehr unterhaltsamer Beitrag zur Spielart des klassischen Whodunit gelungen.
… (meer)
 
Gemarkeerd
TheRavenking | Jun 3, 2017 |
England 1936. Acht Golfer folgen der Einladung des Bankhauses Milford & Barnes zu einem Golf-Wochenende in Cornwall. Obwohl von ihrem Gastgeber jede Spur fehlt, beschließen sie, das Turnier auszutragen. Doch es endet vorzeitig – mit einem Mord. Durch ein Unwetter von der Außenwelt abgeschnitten, beginnen sie, den Mörder auf eigene Faust zu suchen. Der Literaturprofessor Stableford, ein eifriger Leser von Kriminalromanen, übernimmt die Rolle des Detektivs nur allzu gern. Doch es gibt ein Problem: Er hat sich Hals über Kopf in die Hauptverdächtige verliebt. Für ihn steht fest, dass sie es nicht gewesen sein kann, aber sollte er sich wirklich auf sein Gefühl verlassen? Da geschieht ein zweiter Mord … Ein klassischer Detektivroman im Stil der 1920er und 1930er Jahre! Agatha Christie und Dorothy L. Sayers lassen grüßen …

Man hört es schon seit Jahren, doch mittlerweile verdichten sich die Zeichen: Der klassische Rätselkrimi ist dabei ein Comeback zu feiern.

In Großbritannien erzielte die British Library mit ihren Neuveröffentlichungen klassischer Kriminalromane große Erfolge. Autoren wie Freeman Wills Croft, John Bude oder Jefferson Farjeon, deren Namen längst in Vergessenheit geraten waren, konnten überraschend hohe Auflagen erreichen, was zeigt, dass es offensichtlich eine Gruppe von Lesern gibt, die an solchen Geschichten interessiert ist.

Aber es sind nicht nur die alten, die zurückkehren, es wird auch immer mehr neues veröffentlicht, das den Geist klassischer Krimirätsel atmet. Wenn Adrian McKinty in seinen Hardboiled-Roman Die Verlorenen Schwestern ein unmögliches Verbrechen einbaut, dann ist das nicht nur eine Hommage an vergangene literarische Zeiten, sondern auch ein Beweis, dass ein Mord im verschlossenen Raum ohne weiteres in einem realistischen Umfeld existieren kann.

Ob Agatha Christie, John Dickson Carr oder G. K. Chesterton, immer mehr Autoren nehmen sich ein Beispiel an diesen Klassikern.

Und ja sogar die Abenteuer der alten Detektive wie Albert Campion, Lord Peter Wimsey und Philip Marlowe werden fortgesetzt. Und nicht zu vergessen: Die Rückkehr eines der größten klassischen Detektive überhaupt, Hercule Poirots, in Sophie Hannahs Die Monogramm-Morde

Wenn diese Renaissance im deutschsprachigen Raum bisher kaum zur Kenntnis genommen worden ist, dann liegt das einfach an den eher ungünstigen kulturellen Bedingungen. Denn im Gegensatz zum angelsächsischen Raum, Frankreich oder den Benelux-Ländern existiert in Deutschland keine Tradition des klassischen Detektivromans. Es gibt nun mal kein deutsches Pendant zu Agatha Christie oder John Dickson Carr, wir haben ja nicht einmal eine deutschsprachige Ruth Rendell oder P. D. James.

Als frühester deutscher Krimiklassiker wird dann auch jemand wie Friedrich Glauser genannt, der seine Bücher gut hundert Jahre nach E. A. Poe veröffentlichte. Und auch wenn Poe wiederum von E.T.A. Hoffmanns Das Fräulein von Scuderi inspiriert worden sein soll, scheint doch eine über hundertjährige Kluft zwischen diesem und den ersten bekannteren deutschen Genrevertretern zu liegen. Jahrzehnte in denen Kriminalliteratur in deutschen Landen offensichtlich überhaupt nicht stattfand. Jetzt könnte man natürlich lang und breit darüber spekulieren woran dies liegt. Sind es politische, soziale oder vielleicht sogar genetische Ursachen, die deutsche Autoren davon abhielten im Bereich der Genre-Literatur zu glänzen? Nun, vielleicht werden wir es nie erfahren und es bedürfte ohnehin klügerer Köpfe als mich, um eine Antwort auf diese Frage zu geben.

Zwar gab es mittlerweile Bestrebungen doch noch das eine oder andere Krimiwerk aus der klassischen Ära auszugraben (so wie Elf Abenteuer des Joe Jenkins von Paul Rosenhayn, ebenfalls bei Goldfinch erschienen), aber diese bleiben letztendlich Ausnahmen, da es ihren Autoren nie gelungen ist eine deutsche Schule der Spannungsliteratur zu begründen.

Aber zurück zu Glauser – dieser war natürlich bereits ein sozialkritischer Autor, dem mehr an einer realistischen Milieuschilderung lag als an besonders raffiniert verübten Verbrechen. Und das blieb auch immer der Fokus deutscher Kriminalliteratur. Moralische Haltung schien stets wichtiger als Unterhaltung, Sozialkritik war wesentlicher als Einfallsreichtum.

Wenn deutsche Autoren also heute Rätselkrimis verfassen, sind sie gezwungen sich an ausländischen Vorbildern zu orientieren. Ja mehr noch, sie tun sogar gut daran ihre Geschichten im angelsächsischen Raum, vorzugsweise in England spielen zu lassen. Das verleiht dem Ganzen noch eine zusätzliche Künstlichkeit, bewegt man sich ohnehin von Anfang an in einer Art Märchenwelt, die nach ihren eigenen Regeln funktioniert.
Hier ist es normal, wenn Hobbydetektive plötzlich die kniffligsten Verbrechen lösen, an denen ihre professionellen Kollegen verzweifeln, wenn Mörder ihre Taten mit Akribie im Voraus planen und auf die denkbar komplizierteste Art und Weise durchführen.

Rob Reefs Stableford ist ein wahrhaftiger „armchair detective“, jemand der die Welt gemütlich aus seinem Sessel heraus beobachtet. Trotzdem ergreift er die Gelegenheit am Schopfe und wird zum agilen Sherlock Holmes. Das Verbrechen ist für ihn vor allem eine geistige Herausforderung, eine Zaubervorführung, deren Trick man erraten muss.

Der Kreis der Verdächtigen ist klein, aber die Figuren sind interessant genug um bis zum Schluss undurchsichtig zu bleiben. Jeder ist ein wenig Verdächtig, aber die verdächtigste Person muss selbstverständlich unschuldig sein. Und schuldig ist am Ende jemand, von dem man es niemals vermutet hätte.

Natürlich zollt das Buch den berühmten Vorgängern Reverenz, und als Krimifan macht es Spaß die Verweise auf die Klassiker zu entdecken. Am ehesten drängt sich natürlich der Vergleich mit Christies Und dann gabs keines mehr auf. Eine kleine Gruppe von Menschen wird für ein Wochenende an einen unheimlichen Ort eingeladen. Durch ein Unwetter wird die Gruppe von der Außenwelt abgeschnitten und dann geschieht ein Mord. Wenn der Hobbydetektiv sich bei seinen Ermittlungen unter seinen Gefährten einen Watson sucht, dann erinnert das an A. A. Milnes Das Geheimnis der Roten Hauses.
Selbst die etwas aufgesetzt wirkende Parallele, die Stableford zur antiken griechischen Tragödie Antigone zieht, hat ihren Ursprung im Golden Age. Schon Christie und Ngaio Marsh bemühten immer wieder Shakespeare in ihren Geschichten. Eine Aura des Tragischen umwehte stets die Mordfälle, ohne aber ins zu Düstere und Pessimistische abzugleiten.

Der Roman ist in einem sehr leichten unterhaltsamen Ton geschrieben und macht einfach Spaß. Ähnlich wie Christie versteht es auch Rob Reef klar zu formulieren und den Leser so gekonnt durch die Handlung zu führen.

Stableford ist eine angenehme Überraschung, denn hier haben wir es mit etwas wirklich seltenem zu tun, nämlich einer respektvollen und gelungenen Hommage an klassische Detektivromane.

Eine Fortsetzung existiert schon, aber vielleicht wird John Stableford ja sogar zum Serienhelden. Und vielleicht bekommt der klassische Krimi dadurch wieder ein wenig Aufwind. Das wäre doch schön.
… (meer)
 
Gemarkeerd
TheRavenking | Nov 22, 2016 |
In seinem ersten Roman führte Rob Reef den Literaturprofessor John Stableford ein, einen Mann von außergewöhnlichem kriminalistischen Spürsinn, der sich damals, bei einem Mordfall in Cornwall, als Amateurermittler betätigen durfte. Dort lernte er auch seine heutige Ehefrau Harriet kennen und schloss Bekanntschaft mit dem Psychologen Dr. Holmes.

Wie wir nun erfahren hat Stableford seine Erlebnisse hinterher zu einem Buch verarbeitet und wurde dadurch so bekannt, dass er nun von einem schottischen Burgherrn um Hilfe gebeten wird. Dessen Bruder, Sir Alasdair Benwick, ist spurlos verschwunden. Er war wohl auf dem Weg zu seinen Anwälten in Glasgow, erreichte seinen Bestimmungsort aber nie.

Stableford und seine Entourage (neben Harriet und Dr. Holmes ist auch noch dessen neueste Flamme Lady Penelope mit von der Partie) machen sich also auf nach Brigadun, in die schottischen Highlands.

Dort angekommen entpuppt sich die sog. Burg als eine alte Whiskybrennerei. Alasdair Benwick war offenbar ein komischer Kauz, besessen von der Artussage um die Ritter der Tafelrunde und überzeugt, den Heiligen Gral aufgespürt zu haben. Er hielt sich für einen modernen Ritter und führte auf dem Gelände Ausgrabungen durch, um den Gral zu finden.

Neben der Familie Benwick leben auch noch einige alte Kriegsgefährten Alasdairs auf dem Besitz. Sie alle sind verdächtig an Alasdairs Verschwinden mitgewirkt zu haben.

Brigadoon ist in der Sage der Name eines magischen Ortes, der von Zeit zu Zeit auftaucht, um dann wieder zu verschwinden. Genauso aus der Zeit gefallen ist auch Benwick Castle, ein gespenstischer Ort im nirgendwo, am Rande eines Sees, in welchem vielleicht sogar Ungeheuer hausen.

War es im Vorgänger noch vor allem Agatha Christie, hatte ich diesmal den Eindruck, dass eher Autoren wie John Dickson Carr Hommage gezollt wurde. Exzentrische Figuren, die eigenartigen Ritualen folgen, ein abgeschiedener Ort mit einer mystischen Atmosphäre, übernatürlich anmutende Ereignisse, die am Ende eine rationale Erklärung haben – fehlt eigentlich nur ein unmögliches Verbrechen.

Von den mechanisch produzierten "Cozies", die die Krimilandschaft heutzutage überschwemmen, sind Rob Reefs Bücher Gott sei Dank meilenweit entfernt. Wie schon der Vorgänger „Stableford“ ist auch „Das Geheimnis von Benwick Castle“ ein sehr unterhaltsamer Detektivroman in klassischer Tradition. Dazu gibt es jede Menge faszinierendes Wissen über die keltische Sagenwelt:

„Was ist denn ein Questentier?“ – fragte Lady Penelope.

„Nun“, – antwortete Stableford, -„das ist ein Fabelwesen aus dem Umfeld der Artussagen, ein Ungeheuer, dessen Zweck darin besteht, gejagt aber nie gefangen zu werden. Sir Pellinore hat es sein Leben lang verfolgt, ohne je mit ihm gekämpft zu haben. Die Quests, also die Abenteuer, die ein anständiger Ritter zu bestehen hat, gaben ihm seinen Namen. Das Questentier ist sozusagen das Sinnbild der Suche nach Âventiuren, in denen sich der Held als würdiger Ritter beweisen kann.“
… (meer)
 
Gemarkeerd
TheRavenking | Aug 16, 2016 |

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