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"München stinkt. Es ist heiß an diesem Tag und in den Straßen liegen Abfälle. Der Krieg hat den Wohlstand der Stadt verschlungen. Nur noch die Reichen können sich die horrenden Schwarzmarktpreise für Lebensmittel leisten. Alle anderen gehen abends hungrig zu Bett. Erich Mühsam hält diesen Tag, an dem er Hilde Kramer und Ernst Toller zum ersten Mal begegnet, für "den Auftakt der Revolution". Eine Gruppe von ausgezehrten Frauen und arbeitslosen Jugendlichen zieht durch die Straßen. Sie werden vom Hunger getrieben und von ihrer Wut auf den Obrigkeitsstaat und seinen Krieg, der für ihre Lage verantwortlich ist. Unter ihnen befindet sich auch die sechzehnjährige Schülerin Hilde Kramer. Mit ihren abgerissenen Kleidern und ihrer Kurzhaarfrisur ist sie eine wilde Erscheinung."
Erich Mühsam, geboren 1878 in Berlin, war anarchistischer, antimilitaristischer Schriftsteller und Revolutionär. Im Zuge der Bayerischen Räterepublik war er Mitbegründer der Vereinigung revolutionärer Internationalisten und des Revolutionären Arbeiterrats sowie Mitglied des Zentralrats der ersten Räterepublik.
Hilde Kramer, geboren 1900 in Leipzig, war Übersetzerin, Sozialwissenschaftlerin und kommunistische Revolutionärin. Während der Bayerischen Räterepublik war sie Sekretärin des Soldatenrates in München und des Oberkommandos der bayerischen Roten Armee. Gemeinsam mit Erich Mühsam gründete sie die Vereinigung revolutionärer Internationalisten.
Ernst Toller, geboren 1893 in Samotschin, war ein sozialistischer, antimilitaristischer Schriftsteller und Revolutionär. Während der Bayerischen Räterepublik war er zeitweise Vorsitzender des revolutionären Zentralrats, sowie Abschnittskommandant der bayerischen Roten Armee in Dachau.
Vor hundert Jahren machte ein behäbiges Völkchen am Rande der Alpen eine der wenigen erfolgreichen Revolutionen Deutschlands. Das Tagebuch der Bayerischen Räterepublik rekonstruiert das Geschehen anhand der Erlebnisse dreier revolutionärer Persönlichkeiten: Dem Anarchisten Erich Mühsam, der Kommunistin Hilde Kramer und dem Sozialisten Ernst Toller.
So schildert es nicht nur auf dem aktuellen Stand der Forschung die Hoffnungen, Strategien und Fehlschläge der Rätebewegung, sondern erzählt auch die spannende Geschichte dreier unterschiedlicher, aber ineinander verwobener revolutionärer Lebenswege.
Die Fäden laufen zusammen: München stinkt. Es ist heiß an diesem Tag und in den Straßen liegen Abfälle. Der Krieg hat den Wohlstand der Stadt verschlungen. Nur noch die Reichen können sich die horrenden Schwarzmarktpreise für Lebensmittel leisten. Alle anderen gehen abends hungrig zu Bett. Erich Mühsam hält diesen Tag, an dem er Hilde Kramer und Ernst Toller zum ersten Mal begegnet, für den "Auftakt der Revolution". Eine Gruppe von ausgezehrten Frauen und arbeitslosen Jugendlichen zieht durch die Straßen. Sie werden vom Hunger getrieben und von ihrer Wut auf den Obrigkeitsstaat und seinen Krieg, der für ihre Lage verantwortlich ist. Unter ihnen befindet sich auch die sechzehnjährige Schülerin Hilde Kramer. Mit ihren abgerissenen Kleidern und ihrer Kurzhaarfrisur ist sie eine wilde Erscheinung. Als sie später wegen Beihilfe zum Hochverrat vor dem Standgericht steht, wird sie von dem Schriftsteller Oskar Maria Graf nur als "ein hünenhaftes Mädchen mit Tituskopf" beschrieben. Hilde ist aufgeregt, denn es ist die erste Demonstration ihres Lebens. Sie sieht sich nach ihren Freundinnen Fite, Stasy und Wise um, den Kindern der Leiterin des Jugendheims, in dem Hilde lebt. Hilde ist als Waise bei ihrer 18 Jahre älteren Schwester Frida aufgewachsen, die mit ihrem stramm völkisch-national eingestellten Mann Max ein bürgerliches Leben im Münchner Stadtteil Nymphenburg führt. Die beiden waren mit der kleinen Rabaukin völlig überfordert und beschlossen sogleich, sie in ein Internat zu geben. Sie entschieden sich für ein Jugendheim in Riederau am Ammersee, da dessen Leiterin Gabriele Kaetzler aus einer angesehenen ostelbischen Adelsfamilie stammte. Was Max und Frida jedoch nicht wussten war, dass Gabriele Kaetzler sich mit dieser Familie gewaltig zerstritten hatte und glühende Sozialistin ist. Als solche ist sie Teil eines konspirativen Netzwerks revolutionärer Kriegsgegner und steht mit dem Spartakusbund und anderen Linksradikalen in regem Kontakt. Das Kinderheim in Riederau dient der Bewegung als Deckadresse und teilweise sogar als Geheimarchiv, in dem wichtiges Schriftmaterial vor polizeilichem Zugriff verborgen wird. Es dauerte nicht lange, bis Hilde unter dem Einfluss der Kaetzlers ebenfalls zur Sozialistin geworden war. Sie entwickelte eine enge Freundschaft zu Gabriele, die sie nur "Mutt" nennt, sowie deren Kindern. Nun haben Fite, Stasy und Wise Hilde zu der Demonstration mitgenommen. Frida und Max wissen nicht einmal, dass sie in München ist. Die wütende Menge ist mittlerweise auf zehntausend Personen angeschwollen, die sich unaufhaltsam auf das Münchner Rathaus am Marienplatz zubewegen. Mitten unter ihnen fällt Hilde ein Mann auf, der energisch mit einer roten Fahne wedelt und mit drei oder vier Freunden laut Sprechchöre gegen den Krieg ruft. Bei dem bärtigen Mann mit den zerzausten Haaren und dem Zwicker vor den kleinen, verschmitzten Augen handelt es sich um Erich Mühsam, bekannt aus der bürgerlichen Presse als "Salonanarchist", "Hetzapostel" oder "Kreuzung zwischen einem Bantuneger und einem Pavian". Er versucht, die Wut der Menschen über die Hungersnot auf ihre Ursache, den Krieg zu lenken. "Wir wollen Frieden! ", rufen er und seine Freunde immer wieder. Und die Menge übernimmt nach und nach diese Rufe, sodass sie bald aus Tausenden Kehlen dem Rathaus entgegenschallen.
… (meer)
 
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Aficionado | Aug 25, 2018 |

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