Günther Thömmes

Historische Romane sind nicht unbedingt mein Ding. Ich will ja eigentlich unterhalten werden und nicht was lernen - zum Glück passt das bei diesem Buch. Die Fakten sind nur das Gerüst, dazwischen und daruf basierend gibt es ausreichend unterhaltsames und lustiges zu lesen.

Die Geschichte des Entdeckers Lyon an sich ist schon interessant, mit der Verpackung wird es dann wunderbar lesbar.

Mein pet peeve sind die paar Ausblicke in die Zukunft, die etwas vorwegnehmen, da würde ich lieber drüber stolpern und mich dann für ach-so-genial halten, dass mir die Zusammenhänge auffallen. Stört mich halt ein wenig, aber eben nur ein wenig.… (meer)

Der Sedlmayr vom Spatenbräu macht sich auf den Weg nach London, um mehr übers Bierbrauen zu lernen. Und das tut er. Als er seinen ersten Sohn hinschickt, geht was daneben... und der Grundstein für das Duell der Bierbarone aus Bayern und London ist gelegt.

Fürs österreichische Lokalgemüt taucht auch der Dreher Toni aus Schwechat auf. Auf der Daguerrotypie im Umschlag steht er sogar in der Mitte. Die Erklärung, dass der Sedlmayr rechts steht, hilft recht wenig da das Bild vorne und hinten jeweils seitenverkehrt abgebildet wurde.

Der Schreibstil ist wiedererkennbar.
Was mich stört sind die Vorgriffe auf zukünftige Ereignisse; das kommt nur mehr sehr selten vor, wäre ich eingebildet würde ich sagen, der werte Autor hat auf mich und meine letzten Rezensionen gehört ;)
Der Stil wäre nicht passend für ein Actionspektakel: es ist viel Wissen verpackt, das freut den Bierkenner; ich würde mir noch mehr an den Teilen wünschen, wie sie bei den Reisen und Ausflügen vorkommen, die Reisegeschichten, die Spionageteile, die einem das damalige Leben näher bringen. Hier kommt auch der Witz - sowohl der Historie als auch des Autors - so richtig schön zum Tragen und den Leser freut es!… (meer)