MissWatson sucht die verlorene Zeit (und andere Dinge). Ein Lesejournal.

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MissWatson sucht die verlorene Zeit (und andere Dinge). Ein Lesejournal.

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1MissWatson
Bewerkt: nov 26, 2013, 8:33 am

Heute vor 100 Jahren erschien der erste Band von Prousts Mammutwerk und ich denke, das ist ein guter Anlass, mal damit anzufangen. Project Gutenberg sei Dank.
Diese Gruppe ist ja ein recht ruhiges Fahrwasser, da kann ich dann auch mal abschweifen zu dem, was ich über Bücher lese und die ich vielleicht gerne noch lesen möchte. Heute zum Beispiel habe ich eine Rezension für ein Buch gelesen, das sofort auf den Wunschzettel gewandert ist: Kurze Geschichte(n) der französischen Literatur – für Deutsche
Aber jetzt erst mal ab nach Paris zu Monsieur Swann.

2MissWatson
nov 21, 2013, 8:54 am

Pünktlich zum Jahrestag gab es Artikel in jedem Feuilleton. Am interessantesten fand ich die Rezension einer neuen Übersetzung in der FAZ, mit einem Vergleich zu anderen Übersetzungen, und es bestärkt mich wieder einmal in meiner Intention, das Original zu lesen. Auch wenn's länger dauern wird. Solche Bandwurmsätze kenne ich sonst nur von Thomas Mann.

3MissWatson
nov 26, 2013, 8:33 am

Das erste Kapitel ist geschafft. Die Vokabeln sind gar nicht mal das Problem, mühsam ist es, den komplizierten Satzbau auseinanderzuklamüsern: hier ein Einschub, noch ein Einschub, dort eine Aufzählung und so weiter. Der erste Eindruck: der Erzähler ist ein verwöhntes Einzelkind, an dem die ganze Familie herumerziehen möchte. Und am Ende dann die berühmt-berüchtigte Madeleine, die ihm seine Tante zu geben pflegte. In Lindenblütentee. Das muss ja Magengrimmen geben.

4MissWatson
Bewerkt: dec 2, 2013, 10:13 am

Manchmal ist man zu erledigt für gewisse Bücher. Statt Swann also lieber ein bisschen Krimi aus dem 19. Jahrhundert Le crime d'Orcival. Sehr nett, und ich bin überrascht, wie hilfreich das doch recht knappe Wörterbuch für dieses Genre ist: nahezu alle Redewendungen, die man sucht, findet man auch. Großes Schulwörterbuch Französisch-Deutsch kann ich nur empfehlen.

5MissWatson
dec 5, 2013, 2:40 pm

Trutz, blanke Hans. Orkan Xaver rüttelt am Fenster, also ist Nordseelektüre angesagt. Da muss Monsieur Swann zurückstehen.

6MissWatson
dec 9, 2013, 4:22 am

Ich sehe schon, Monsieur Swann wird eine lange Zeit in Anspruch nehmen. Für meinen Französischkurs musste ich ein bisschen Fred Vargas einschieben, der neue Astérix ist endlich gekommen (so weit ganz nett, aber ich bin nicht sicher, was die Beatles-Titel sollen?) und als Kuschellektüre fürs Wochenende musste Dossier 113 herhalten. Ich stelle immerhin fest, dass man sich einliest, ich greife immer seltener zum Wörterbuch.

7MissWatson
dec 18, 2013, 3:21 pm

Tja, das Wochenende fiel nicht aus wie geplant, aber heute endlich ist Dossier 113 beendet.

8MissWatson
jan 6, 2014, 7:56 am

Kein Internet über die Feiertage, dann braucht man einen halben Tag, um sich auf den neuesten Stand zu bringen. Und natürlich herzlich wenig gelesen, aber immerhin bin ich mit dem ersten Weihnachtsgeschenk durch: Kurze Geschichte(n) der französischen Literatur – für Deutsche. Interessanter Blick auf die gegenseitige Wahrnehmung und Beeinflussung deutscher und französischer Literatur von einem Fachmann, der sich seit Jahrzehnten damit befasst und nun einen Einstieg bietet für Leute, die bislang nicht viel damit zu tun hatten. Das Resultat ist eine ellenlange Liste von Büchern, die ich noch lesen möchte. Warum hat mir niemand Zeit geschenkt?

9MissWatson
jan 13, 2014, 6:32 pm

Und noch eine unerwartete Ablenkung durch eine Rezension im Handelsblatt heute: Die Macht der einen Zahl. Ein recht schmales Bändchen, das ich in einem Rutsch ausgelesen habe.
Wer hätte gedacht, dass man Volkswirtschaft so spannend erzählen kann? Selbst für Laien verständlich geschrieben, keine lästigen Formeln, wenig Fachjargon, dafür eine klare Darstellung der Ideen, die drei Ökonomen hatten, um aktuelle politische Probleme ihrer Zeit mit neuen Kennzahlen zu lösen.

10MissWatson
jan 26, 2014, 3:06 pm

Ein bisschen viel zu tun im Job, für meinen Französischkurs und so bleibt M Proust auf der Strecke.

11MissWatson
jan 30, 2014, 6:39 am

Es gab ein bisschen arg viel zum Thema Erster Weltkrieg in den Zeitungen und im Bildungsfernsehen, also habe ich mich ablenken lassen und The guns of August gelesen. Nach Jahrzehnten das erste Mal, dass ich mich mit dem Thema befasse, also werde ich mir ein endgültiges Urteil aufheben, bis ich mehr dazu gelesen habe, aber der erste Eindruck ist, dass es doch sehr den Stand von 1960 und die damals gängigen Urteile (und Vorurteile) wiedergibt. Die gibt's heute zwar auch, wahrscheinlich aber andere.

12MissWatson
feb 7, 2014, 9:55 am

Da ich mir für dieses Jahr ein paar richtig dicke Wälzer ausgesucht habe, werde ich mal Seiten zählen.


13MissWatson
feb 11, 2014, 4:26 am

Der beiden Quitzows letzte Fahrten ist ausgelesen. Ein Frühwerk von Karl May, das er selbst nicht beendet hat, und vielleicht hätten die Nachlassverwalter besser die Finger davon gelassen. Die Dialoge sind das, was sich das wilhelminische Reich unter mittelalterlich vorstellte, die Lobhudelei auf die Hohenzollern stört, zu viele Personen, die auf der Bühne auftauchen, über mehrere Kapitel verschwinden und dann doch wieder eine Rolle spielen, und man wird den Eindruck nicht los, dass er mit aller Gewalt alle namhaften Adelsgeschlechter der Zeit mit unterbringen wollte.
Die Haffman-Ausgabe verwendet die Rechtschreibung von 1875, und es ist erschütternd zu sehen, wieviel davon in der letzten Reform wieder aktiviert wurde.

14MissWatson
feb 12, 2014, 5:36 am

15MissWatson
feb 12, 2014, 7:23 am

Heute in der FAZ: P.G. Wodehouse in den Mühlen der Propaganda, eine Dokumentation seiner Radioansprachen im Krieg, herausgegeben von seinem Suhrkamp-Übersetzer. Mal sehen, ob sich das auftreiben läßt.

16MissWatson
Bewerkt: feb 17, 2014, 10:27 am

Die Eisfestung ist eine Chronik der Belagerung von Hamburg 1813/14, wieder so eine Geschichte, von der man nie zuvor gehört hat, und dabei besitze ich eine Geschichte Hamburgs!
Sie hat eine große Zahl an Tagebüchern und anderen Quellen benutzt, und das erweist sich als problematisch: Sie berichtet immer nur Schnipsel und auf Dauer verliert man die Übersicht, wer wer ist, was sich im großen Rahmen abspielt, wann die Personen von diesem zu jenem Ort gelangt sind. Insgesamt aber ein sehr interessantes Buch, und es gibt wieder einmal viel, was man nachlesen möchte. Spannend war vor allem, dass man die genannten Städte und Orte ja aus eigener Anschauung kennt.

ETC

17jcbrunner
feb 18, 2014, 6:32 pm

Delurking. Proust werde ich mir nicht antun. Einerseits erinnert er mich an zahllose französische Diktate und andererseits überkommt mich nach einer Seite die Langeweile. Es geschieht nichts Spannendes oder Interessantes.

Die Eisfestung ist mehr nach meinem Geschmack. Marschall Davout war wohl Napoleons bester General, der auch eigenständig handeln konnte. Aus Angst hat Napoleon sonst alle zu Eigenständigen eliminiert, was sich ab 1810 bitter rächen sollte, da nur bei Anwesenheit des Chefs Erfolge möglich waren. Davout, der eiserne Marschall, hat Napoleon den Rücken freigehalten, indem er Norddeutschland kontrollierte. Vermutlich wäre Napoleon besser gefahren, hätte er einem anderen Marschall wie Oudinot diese Aufgabe anvertraut und Davout 1812-1814 bei sich behalten.

Es ist mir noch etwas unklar: Die Eisfestung ist ein Sachbuch (die Einleitung bei Amazon beginnt ziemlich romanartig)?

18MissWatson
feb 19, 2014, 5:17 am

Willkommen!

Die Eisfestung: Ich finde die Abgrenzung auch nicht sauber. Es kommen nur real existierende Personen darin vor, mit Auszügen aus ihren Tagebüchern und Briefen, aber der Stil ist eher romanartig, in historischem Präsens geschrieben. Ein bisschen irritierend fand ich, dass sie manche Leute nicht mit Namen nennt, es hat ziemlich lange gedauert, bis mir klar wurde, dass "der Kronprinz" immer den Marschall Bernadotte meint. Davout kommt von allen Militärs am besten weg, stellenweise hat man den Eindruck, dass sie eine Art Ehrenrettung für ihn anstrebt.
Als Hamburgensie ist es interessant, als Berichterstattung über den Feldzug weniger.

Proust: naja, bislang sehe ich auch noch nicht, worin die große Attraktion liegen soll. Aber man kan den Titel des Threads ja nicht ändern, und noch mache ich kurze Stippvisiten.

19MissWatson
feb 19, 2014, 5:23 am

Le colonel Chabert: Die Rückkehr des totgeglaubten Obersten liest sich wie ein Fall, der Balzac während seiner Zeit als Anwaltsgehilfe tatsächlich begegnet sein könnte. Solche Fälle werden wohl öfter vorgekommen sein. Für die Fachausdrücke und den Anwaltsjargon erweist sich wieder einmal ein alter Sachs-Villatte als unbedingt erforderlich.

20jcbrunner
Bewerkt: feb 20, 2014, 3:29 pm

Ha, Chabert ist ein anderes Werk, das ich als "poche" zu lesen begonnen aber nicht abgeschlossen habe. Der Film, in dem wie stets Dépardieu Dépardieu spielt, ist nicht schlecht. Beindruckend ist vor allem die Kavallerieattacke bei Eylau. Die Gemetzel des Polenfeldzugs hätten Napoleon eigentlich genügend Warnung sein sollen, Russland anzugreifen.

Ich hätte zwar ein echtes Geschichtsbuch lieber gehabt, aber Die Eisfestung kommt auf meine Wunschliste. Hamburg ist eine meiner Lieblingsstädte in Deutschland, die ich viel zu wenig kenne.

21MissWatson
feb 21, 2014, 3:44 am

Ich habe mich schon gefragt, wie man eine Novelle von 90 Seiten auf einen Film von 110 Minuten ausdehnt. Aber aus einer Kavallerieattacke kann man natürlich was machen! Und auch die anderen Sachen, die im Text nur einen halben Satz ausmachen, bieten ausreichend Stoff, wenn man sich Mühe gibt. Den werde ich mir doch mal anschauen!

22MissWatson
Bewerkt: feb 21, 2014, 3:46 am

Carry on, Jeeves: weil ich ganz schnell mal was ganz anderes lesen wollte.

(edit for touchstone)

23BartGr.
feb 21, 2014, 6:54 am

Wodehouse, Proust, Barbara Tuchman.. Guter Geschmack! ich folge dein Lesejournal mit Interesse und habe ebenfalls Die Eisfestung auf meine zu lesen-Liste gesetzt.

Wodehouse ist einer jener Shriftsteller die zwar von vielen gelezen werden aber keine grosse literarische Reputation haben. In seinem Fall völlig unzurecht glaube ich. Ich denke dass Evelyn Waugh den Nagel auf dem Kopf trifft wenn er sagt:

""I am confident that Mr Wodehouse's characters will live. It is the half-real characters of the ordinary popular novelist who disappear. Literary characters may survive either through being so real and round that they are true of any age and race, or through being so stylized that they carry their own world with them. ... of the second group are Mr Wodehouse's characters. They live in their own universe like the characters of a fairy story. ... Mr Wodehouse's characters are purely and essentially literary characters. We do not concern ourselves with the economic implications of their position; we are not sceptical about their quite astonishing celibacy. We do not expect them to grow any older ... We are not interested in how they would `react to changing social conditions' ... The `Drones,' with its piano, swimming baths, sugar throwing, and borrowing and lending of fivers, has no conceivable resemblance to any London club; its Beans and Crumpets even wear a distinguishing archaic costume of spats ...; their language has never been heard on human lips. Their desperate, transitory, romantic passions are unconnected with the hope or fear of procreation; age in their world is usually cantankerous, extreme youth, obnoxious; they all live, year after year, in their robust middle twenties; their only sickness is an occasional hangover. It is a world that cannot become dated because it has never existed."

24MissWatson
feb 24, 2014, 8:54 am

> 23 Willkommen und danke für das Kompliment.
Waugh trifft es in der Tat sehr gut. Diese Zeitlosigkeit trägt sicher auch dazu bei, dass man die Romane und Erzählungen auch heute noch gut und gerne lesen kann.
Im Augenblick springe ich ein bisschen hin und her, von Thema zu Thema und Autor zu Autor. Vielleicht kommt ja auch wieder eine Phase, wo ich mehrere Werke hintereinander weglese.

25MissWatson
feb 24, 2014, 9:00 am

Übers Wochenende war wenig Zeit zum Lesen. Nur vorm Schlafengehen die beiden letzten Bände von XIII nochmal gelesen: L'or de Maximilien und Le dernier round. Der Band dazwischen hat einen anderen Zeichner, und ich glaube, das ist Grund genug, an dieser Stelle aufzuhören.

26MissWatson
feb 25, 2014, 4:06 am

La version irlandaise passt nicht so wirklich in die Serie, es sieht schon optisch ganz anders aus, die Texte sind äußerst mühselig zu lesen und die Farbgestaltung finde ich missraten. Die Gesichter der Figuren sind einfach zu dunkel. Die IRA-Geschichte wirkt zwar gut recherchiert, aber aus einem mir unerfindlichen Grunde haben diese französischsprachigen Autoren immer Schwierigkeiten mit den Namen: Ciaran ist kein Mädchenname. Ich denke, die ganzen Ableger der Serie kann man getrost ignorieren.

27MissWatson
feb 25, 2014, 10:40 am

Ich sollte dringend den Newsletter von C.H.Beck abbestellen. Jedesmal finde ich bei den Neuerscheinungen etwas, um mich ins Unglück zu stürzen. Wann will ich das lesen?

28MissWatson
mrt 5, 2014, 3:44 am

Spy's honour. Als Roman unterhaltsam, der Held erinnert ein wenig an Major Maxim in früheren Romanen, aber wie immer fragt man sich, aus welchem Uralt-Wörterbuch der Mann seine deutschen Sätze und Ausdrücke hat. Was genau muß ich mir unter "Schutz des Königs" vorstellen? Da sind weitere Recherchen nötig.

29jcbrunner
mrt 5, 2014, 2:42 pm

>28 MissWatson: Reisen war früher gefährlich. Institutionen wie die Polizei sind relativ junge Institutionen (Die Polizei im heutigen Sinn wurde im 17. Jh. in Frankreich erfunden.). Um trotzdem einigermaßen sicher zu sein, galt es, eine Unmenge an Empfehlungsschreiben mit sich zu führen (In China funktioniert das "guanxi"-Prinzip immer noch.). Diese Schreiben waren Schutz und Drohung zugleich. Um es sich mit dem Aussteller nicht zu verscherzen, galt es den Träger pfleglich zu behandeln.

Der Schutzbrief eines Königs versprach die beste Protektion, nämlich die eines Königs. Der Schutz konnte Abgabenfreiheit (Zölle, Stapelrecht) oder rechtliche Immunität umfassen, war jedoch reaktiv. Ein frecher Fürst konnte den König vor vollendete Tatsachen stellen, indem der Mann mit dem Schutzbrief rasch beseitigt wurde. Viele Päpste und Kaiser haben auch ihre eigenen Schutzbriefe ("freies Geleit") gleich selbst gebrochen, was z.B. Jan Hus in Konstanz erfahren musste. Luther hat daraus gelernt und sich nicht auf Schutzbriefe verlassen.

30MissWatson
Bewerkt: mrt 12, 2014, 5:25 am

>29 jcbrunner: Danke für die Erklärung!
Dieser Roman spielt allerdings im Jahre 1913, wo Schutzbriefe wohl nicht mehr aktuell waren. Aus dem Kontext ergibt sich, dass er die Leibwache des deutschen Kaisers meint, also war mein erster Verdacht, dass es um das preußische Regiment Gardes du Corps geht – falls die als Leibwache eingesetzt wurden?

ETC

31jcbrunner
mrt 6, 2014, 1:53 am

Die Gardes du Corps waren ein Zwischending aus Garde und Networking-Börse des Adels, eine Art militärisches Internship, um in Berlin von den Mächtigen "entdeckt" zu werden oder bei den weniger geeigneten, um beim Saufen, Seilschaften für später zu entwickeln.

Ihren Leitspruch lt. Wikipedia werde ich mir merken: "Adelheit es ist soweit" (wobei nicht eine Dame, sondern der deutsche Adel gemeint ist). Die Tiroler Variante davon: Mander, s'isch Ziit. Oder: Let's go. Just do it!

32MissWatson
mrt 6, 2014, 4:17 am

Ja, der Spruch hat was!

33MissWatson
mrt 10, 2014, 8:37 am

The cuckoo's calling. Es ist eine Weile her, dass ich die letzten Krimis gelesen habe, aber bei dem hier war ich einfach zu neugierig. Nicht übel, vor allem weil über mehrere hundert Seiten wirklich ermittelt wird, Leute befragen, Fakten recherchieren, den Tatort besichtigen. Und in dem Ambiente der Promis und Möchte-Gern-Promis muss sie sich ja auskennen. Interessanterweise bleiben die Journalisten eine anonyme, gesichtslose Meute, obwohl man annehmen würde, dass sich ein Privatdetektiv da mit anderen Profi-Rechercheuren gut kurzschließen könnte. Aber vermutlich sprechen Strikes bisherige Erfahrungen mit der Journaille dagegen.

34MissWatson
mrt 12, 2014, 5:30 am

Weil der mittlere Teil von Spy's honour in Kiel spielt, wollte ich es natürlich genau wissen und habe ein bisschen nachgelesen, in Kieler Bilderschatz und einem alten Kieler Reiseführer. Das muss man Lyall zugute halten, die Fakten stimmen, selbst die, wo ich "Häh?" dachte. Aus dem Reiseführer habe ich außerdem gelernt, dass der Ratsweinkeller der Stadt Kiel im alten Rathaus lag, das zu dieser Zeit als Bücherei und Lesehalle genutzt wurde. Welch passendes Ambiente!

35MissWatson
mrt 13, 2014, 4:46 am

Montmorency als kleines Häppchen zwischendurch, eine Zufallsentdeckung durch LT. Dient erstmal nur dazu, die Figur einzuführen, noch ist nicht allzuviel passiert. Könnte aber interessant werden.

36MissWatson
mrt 17, 2014, 6:45 am

Der Marques de Bolibar. Perutz wird nicht mehr viel gelesen. Schade eigentlich.

37MissWatson
mrt 18, 2014, 5:45 pm

Die Franken war wieder so ein Spontankauf im Vorbeigehen, der sich als überaus spannend entpuppte. Revidiert fast alles, was ich aus meiner Schulzeit noch über sie wusste und wirft ein sehr anderes Licht auf diese Zeit. Umso bedauerlicher, dass die Zitate im Text nicht mit einer ausführlichen Quellenangabe belegt werden, und die Bibliographie hätte man sich auch umfangreicher gewünscht.

38MissWatson
mrt 21, 2014, 5:10 am

Mein skandinavisches Buch. Enthält eigentlich nur Aufsätze und Reiseberichte aus Dänemark, aber Fontane hatte mehr dafür geplant. Geschrieben kurz nach den Kriegen um Schleswig-Holstein, und das merkt man, besonders im Teil über Kopenhagen. Immerhin habe ich aus dem Buch die Information mitgenommen, dass es dänische Historiker waren, die die Begriffe Steinzeit, Bronzezeit, Eisenzeit geprägt haben. Das erfordert weitere Lektüre...

39MissWatson
mrt 27, 2014, 6:07 am

Etappensieg: ich habe Combray geschafft! Allerdings auf deutsch, meine Mutter sortiert gerade Bücher aus und hatte In Swanns Welt dazugelegt.
Ich war etwas überrascht, dass Teil 1, Combray, nur aus zwei Kapiteln besteht (das konnte man in meinem französischen E-Book nicht erkennen) und dass ich somit in der französischen Version eigentlich schon recht weit gekommen war. Die Übersetzung von Eva Rechel-Mertens folgt seinem komplizierten Satzbau sehr gut, so dass das Lesen fast genauso lang dauert wie beim Original. Man muss jeden Satz im Grunde zweimal lesen: einmal ohne Einschübe, damit man das Verb wiederfindet, und dann mit den eingeschobenen Details. Die Übersetzung gefällt mir soweit ganz gut, bis auf die kuriose Angewohnheit, statt "die edlen" oder "die dunklen" immer "die edeln" und "die dunkeln" zu schreiben. Und die Druckfehler stören.

Aber es passiert absolut nichts in diesem ersten Teil, so dass ich es absolut verstehen kann, wenn man das Buch entnervt zuklappt. Am Ende des zweiten Kapitels kann man immerhin anerkennen, wie gut Proust seinen Text geplant hat: man kommt aus einem sehr eng begrenzten Raum, seinem Bett, in ein Haus, ein Städtchen, die umgebende Landschaft und zwei Landsitze, die die sonntäglichen Spaziergänge bestimmen: der eine Weg führt am Landsitz von Swann vorbei, der andere an dem der Guermantes. Aber es ist immer ein entweder/oder, niemals beide im gleichen Ausflug. Dadurch hat sich mir der kuriose Originaltitel enträtselt: Du côté de chez Swann.

Im nächsten Teil, dem wohl am besten bekannten Eine Liebe von Swann scheint mehr los zu sein, so dass ich vorläufig dranbleiben werde.

40MissWatson
mrt 28, 2014, 5:50 pm

Weltkrieg und Revolution 1914-1918/19. Ein bisschen unbefriedigend. Gut als Einstieg, aber ein bisschen kurz. Zum Glück gibt's eine Liste mit weiterführender Literatur.

41MissWatson
apr 1, 2014, 11:07 am

The golden goblet ist ein nostalgischer Trip in die Vergangenheit. Als Kind habe ich die Übersetzung bestimmt zehnmal aus der Bücherei ausgeliehen und verschlungen. Liest sich immer noch sehr nett.

42MissWatson
apr 4, 2014, 7:35 am

Phantasien im Bremer Ratskeller. Eine hübsche Ausgabe, ledergebunden, mit farbigen Illustrationen, von einem Bücherflohmarkt. Eine Hymne auf den Rheinwein, der sich erstaunlicherweise gar nicht so pathetisch liest wie im ersten Moment befürchtet. Vielleicht sollte ich Lichtenstein doch noch mal anschauen...

43MissWatson
apr 8, 2014, 4:56 am

Kleine Auszeit mit Eragon. Manchmal muss sowas sein.

44MissWatson
apr 24, 2014, 7:45 am

Über die Feiertage war ich bei der Familie, also wenig bis gar keine Zeit zum Lesen. Ich habe allerdings Prinzessin Christine geschafft, eine in Romanform gegossene Biographie einer dänischen Prinzessin, Tochter von Christian II, die mit dem Vater ins Exil gehen musste, als der von seinem Adel mehr oder weniger rausgeschmissen wurde. Man erfährt wenig über Dänemark, aber der Blick aus der zweiten Reihe auf die politischen und dynastischen Rangeleien ist durchaus interessant zu lesen. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in den Niederlanden unter der Obhut zweier Regentinnen aus dem Haus Habsburg (ihr Onkel war Karl V.), verheiratet wurde sie erst nach Mailand, dann nach Lothringen, immer unter dem Aspekt der Rivalitäten zwischen Habsburg und Frankreich.
Der Genuss wird ein wenig getrübt durch die Übersetzung: schlampiges, hin und wieder unkorrektes Deutsch, viele Namen sind falsch geschrieben (obwohl das auch im dänischen Original schon passiert sein könnte). Aber da sich der Übersetzer selten die Mühe macht, die in Deutschland bzw. historischen Fachbüchern benutzten Namensformen herauszufinden und anzuwenden, tendiere ich dazu, es dem Übersetzer anzulasten.

45MissWatson
apr 25, 2014, 3:57 am

Und die letzten Seiten von A dance with dragons sind geschafft. Wenn das so weitergeht, wird niemand übrigbleiben, der auch nur halbwegs sympathisch ist.

46MissWatson
apr 27, 2014, 12:03 pm

Der Gangsterboss und Das Ende vor den Augen. Die beiden Krimis stehen seit dreißig Jahren im Regal, und die Zeit ist ihnen nicht gut bekommen. Die dazugehörigen Filme sind besser. Der Gangsterboss liest sich wie nicht ganz fertig geworden, ein Drehbuch, das in Prosa umgetextet worden ist und noch ein bisschen Fleisch auf den Rippen braucht. Beide sind ausschließlich aus der Sicht der Gangster geschrieben, die alle ohne Sinn und Verstand handeln. Nicht überzeugend, und die maue Übersetzung hilft auch nicht.

47MissWatson
apr 30, 2014, 3:37 am

Der Wiener Kongress. Ein weiteres Bändchen aus der Reihe Beck Wissen und notgedrungen, bei der Beschränkung auf 128 Seiten, nur ein grober Überblick. Am interessantesten, wie immer, ist die Literaturliste am Ende. Immerhin ruft es aber die wesentlichen Ergebnisse und Versäumnisse in Erinnerung.
Für ein Werk, das sich an ein breites Publikum wendet, enthält der Text aber entschieden zu viele nicht geläufige Fremdwörter (interzipieren, rekurrieren auf, Preußen am Rheinufer implementieren, um nur einige Beispiele zu nennen). Man wird den Eindruck nicht los, dass die Kanzleisprache des 19. Jahrhunderts auf den Autor mehr als nur abgefärbt hat, er hat sie gewissermaßen aufgesogen und verinnerlicht.
Wirklich neugierig gemacht haben die Erwähnungen der diversen Salondamen und Mätressen, von denen eine, Wilhelmine von Sagan, in Bozena Nemcovas Grossmutter ein literarisches Nachleben gefunden haben soll.

48MissWatson
apr 30, 2014, 5:39 pm

Im Alleingang zum Mississippi berichtet über die Entdeckungsfahrten von Pierre Radisson. Tauchte überraschend in den Regalen meiner Mutter auf, ich habe das geschenkt bekommen, als ich zehn oder elf war. Erstaunlicherweise ist seitdem nicht viel an neuen Publikationen dazu gekommen, und bis auf die Fehlverortung von St Malo in der Normandie kann ich auch keine gravierenden Fehler finden. Die überhebliche Annahme, dass Weiße bzw. Europäer per se bessere Menschen seien, stößt heutzutage allerdings unangenehm auf.

49MissWatson
mei 3, 2014, 5:29 pm

Die Grossmutter, ein Klassiker der tschechischen Literatur. Dass mit der Fürstin Wilhelmine von Sagan gemeint war, muss man wohl wissen, aus dem Text erschließt sich das nicht. Aber das ist fürs Verständnis auch nicht notwendig.

50MissWatson
mei 7, 2014, 8:37 am

Der spanische Erbfolgekrieg, eine knappe Einführung in das Thema, die alle wesentlichen Fakten enthält, guter Wiedereinstieg ins Thema.

51MissWatson
mei 26, 2014, 11:24 am

Zehn Tage in München ohne viel Zeit zum Lesen, dafür hat's aber für ein paar Bücherkäufe gereicht. Bei Hugendubel lagen ein paar englische TBs auf dem Grabbeltisch, darunter auch Some must watch. Nicht ganz mein Fall, die Heldin ist ein bisschen zu dusslig und naiv, der Stil sensationalistisch und über-aufgeregt, das Ende abrupt.

52MissWatson
mei 27, 2014, 5:35 am

Letzte Nacht bin ich mit Kundschafter am St.Lorenz-Strom fertig geworden. Hier behandelt Meissner die Entdeckungen von Samuel Champlain in Kanada, und man ist immer wieder überrascht, wie klein die Anfänge doch waren. Der Stil und die Ansichten über die Ureinwohner definitiv veraltet, aber der Rest stimmt.

53MissWatson
Bewerkt: mei 28, 2014, 4:22 am

Der Spanische Erbfolgekrieg nannte ein paar wirtschaftliche Fakten, unter anderem, wie abhängig die Staatskasse von den Silberflotten war. Auf der Suche nach weiterer Literatur zu den Silberflotten stieß ich auf Lending to the borrower from hell. Fabelhafte Entdeckung!
Seit Jahrhunderten hat Philipp II eine schlechte Presse, weil er viermal Bankrott machte. Nun, Drelichman und Voth haben sich die immer noch existierenden Akten angeschaut und kommen zu ganz anderen Ergebnissen. Keine Überschuldung, lediglich Liquiditätsengpässe, und kein Bankier wurde bei diesen Aktionen verletzt oder ruiniert. Im Gegenteil, sie haben nach jeder Umschuldung gern und fröhlich weitergeborgt, weil sie gut daran verdient haben. Jammern auf hohem Niveau nennt man sowas heute.

54jcbrunner
mei 28, 2014, 4:47 am

Spannend! Mit Liquidität ist jedoch nicht zu spaßen. Die ZDF-Hanse-Doku (Mediathek) präsentiert einen Kaufmann, dem ein Kredit an den Kaiser Sigismund von Luxemburg zum Verhängnis wurde, da er somit seine eigenen Gläubiger nicht rechtzeitig bedienen konnte und im Schuldturm zu Brügge landete.

Wie die Geschichte des vorletzten deutschen Bundespräsidenten zeigt, werden Kredite an Mächtige nicht nur aus finanziellen Interessen vergeben ...

55MissWatson
mei 28, 2014, 6:15 am

Ja, und dann ist da noch Philipp der Schöne von Frankreich, der kurzerhand die Templer enteignete und verbrennen ließ. Verglichen damit war Philipp von Spanien ein Musterschuldner!

56MissWatson
jun 2, 2014, 10:39 am

Es hat ziemlich lange gedauert, weil ich nur in der Mittagspause darin gelesen habe, aber The way we live now ist geschafft. Und mein Ziel von 10.000 Seiten ebenfalls, hätte nie gedacht, dass das so schnell geht.

57MissWatson
Bewerkt: jun 9, 2014, 2:35 pm

Herrlich, so ein langes Wochenende auf dem Balkon, und so gut fürs Lesen! Hamburg und England im Zeitalter der Königin Elisabeth war recht interessant, handelt von der Zeit, als die Merchant Adventurers sich in Hamburg niederließen. 118 Jahre alt, als man sich beim Büchermachen noch richtig Mühe gab. Kein einziger Druckfehler, und insgesamt ist das Buch in besserem Zustand als manches, das ich erst vor zehn Jahren gekauft habe. Bei der Darstellung verliert er sich manchmal ein bisschen zu sehr in Details, aber ich schätze, wenn man schon regalmeterweise alte Akten wälzt, will man das auch demonstrieren.
Ein bisschen dröge allerdings, deshalb zur Abwechslung zwei Krimis von Ed McBain: Calypso und Ghosts.

ETC

58MissWatson
jun 11, 2014, 3:31 am

Der Favorit der Königin ist eine Romanversion der Struensee-Affäre. Neumann hat einen sehr eigenwilligen Stil, bei dem man immer wieder mal die Reihenfolge der Nebensätze analysieren muss, und sehr kuriose Schöpfungen bei den Adjektiven. Ich glaube nicht, dass mir "schnellschrittig" woanders schon mal begegnet ist. Stellenweise richtig bissig: "Die Herren schwiegen und wussten viel voneinander." oder "Der Rantzau von den Rantzaus aus den Geschichtsbüchern". Macht nachgerade neugierig auf dänisch-holsteinische Geschichte.

59MissWatson
jun 14, 2014, 3:44 pm

Sharpe's prey schnell wiedergelesen, weil Robert Neumann in seinen Nachbemerkungen festhält, dass der Navy Captain, der Mathilde aus Kopenhagen abholt, später die Flotte kommandierte, die 1807 Kopenhagen bombardierte. Er taucht in dem Roman nicht auf, aber das schadet nicht. Sharpe ist immer gut für einen spannenden Abend.

60MissWatson
jun 24, 2014, 5:06 pm

Römische Amphitheater und Stadien. Der Textteil über die Amphitheater und Gladiatoren ist ein bisschen veraltet. Der Teil über die Circusbauten leidet unter schlampigem Deutsch und einem geradezu schwülstig-pathetischen Loblied auf die Architektur von Profanbauten, besonders in dem überflüssigen Exkurs über den Palazzo dello Sport.

61MissWatson
jun 29, 2014, 1:31 pm

Die Varusschlacht enthält in den ersten einleitenden Kapiteln viel Bekanntes über die Germanen, die Römer und Augustus. Der Teil über die Feldzüge von Tiberius, Varus und Germanicus danach berücksichtigt viele neue archäologische Erkenntnisse und revidiert das Bild, das man aus dem Schulunterricht behalten hat, beträchtlich. Weitaus der interessanteste Teil ist dann der Epilog über das Nachwirken und die Instrumentalisierung des Arminius für die Politik, da liest man vieles, was mir völlig unbekannt war.

62MissWatson
jul 6, 2014, 1:18 pm

The battle that stopped Rome behandelt ebenfalls die Varusschlacht. Interessant gerade im direkten Vergleich mit Märtin, Wells richtet sich allerdings mehr an Laien und spart sich die vielen Ungewissheiten und konkurrierenden Theorien.

63MissWatson
jul 15, 2014, 3:57 am

Can you forgive her? ist der erste der Palliser-Romane von Anthony Trollope. Dank der BBC-Verfilmung wusste ich schon, was passiert, aber wie üblich wurde ja fürs TV einiges weggelassen. Sehr unterhaltsam, stellenweise richtig kurzweilig und so gar nicht das, was man sich unter viktorianisch vorstellt. Könnte ein neuer Lieblingsautor werden. Nächstes Jahr jährt sich sein Geburtstag zum 200. Mal und Oxford World Classics plant eine Neuauflage der Barsetshire-Romane mit hinreißenden Covern. Könnte mir sehr gefährlich werden. Projekt Gutenberg bietet zwar alles zum kostenlosen Download, aber eine editierte Printausgabe mit Anmerkungen ist doch was anderes.

64MissWatson
jul 27, 2014, 7:45 am

Geschichte der Buchkunst Typisches Mitbringsel aus einem Museumsshop, ein schmales Bändchen übers Büchermachen. Es basiert auf Seminararbeiten von Studenten der Uni Marburg, geht also nicht sehr in die Tiefe. Aber hübsch bebildert, als Auffrischung des Themas ganz brauchbar.

65MissWatson
jul 28, 2014, 3:24 pm

Blitz ist mein erster Krimi von Ken Bruen. Kann nicht gerade sagen, dass er mich vom Hocker gehauen hat. Liest sich irgendwie unfertig, gewollt lakonisch, aber stilistisch schief.

66MissWatson
jul 29, 2014, 6:01 am

Armadale endlich beendet, nach fast zehn Jahren wiedergelesen. Lydia Gwilt ist immer noch eine der besten Frauengestalten von Collins.

67MissWatson
aug 1, 2014, 7:33 am

Das Fatale an modernen Antiquariaten ist, dass man in der Auslage immer einen Klassiker findet, den man eigentlich gelesen haben sollte. In diesem Fall ein Bändchen mit Erzählungen von Selma Lagerlöf. Die erste davon, Eine Geschichte aus Halland, liest man heute mit schlechtem Gewissen: viel Klischee über Zigeuner. Und die modernisierte "Rechtschreibung" stört mich auch.

68MissWatson
aug 4, 2014, 5:35 am

Red Shift stand schon endlos lange im Regal, mal gekauft, weil es immer wieder als "must read" genannt wurde. In der Tat eine Geschichte, über die man lange nachdenken kann, weil vieles wirklich nur angedeutet wird. Die Szenen in der Römerzeit finde ich besonders gelungen, der militärische Jargon der Legionäre ist vielleicht anachronistisch, gibt dafür aber eine Vorstellung davon, wie fremd die Römer den keltischen Stämmen vorgekommen sein müssen.

69MissWatson
aug 5, 2014, 3:07 am

The secret of platform 13 als Quickie zwischendurch. Passabel, mehr nicht.

70MissWatson
aug 8, 2014, 4:21 am

Erzählungen von Alexander Puschkin. Ich hatte sie vor dreißig Jahren zuletzt in der Hand und fast vergessen, was für ein Juwel sie sind.

71MissWatson
aug 11, 2014, 3:03 am

The Martian wurde hochgelobt in der Financial Times und das mit Recht. Habe selten so ein spannendes Buch in der Hand gehabt. Eine Marsmission gerät in Schwierigkeiten, ein Mann bleibt zurück und muss nun zusehen, wie er am Leben bleibt, bis Rettung naht. Ein Hoch auf Klebeband!

72MissWatson
aug 13, 2014, 3:45 am

Perfectly pure and good. Ich weiß genau, dass ich das schon mal gelesen habe, konnte mich aber weder an die Handlung noch die Auflösung erinnern. Anmesia in litteris? Insgesamt passabel, mehr nicht. Wenigstens ein bisschen Platz im Regal!

73MissWatson
aug 13, 2014, 7:18 am

Quantifying the Roman economy. Das war harte Arbeit, eine Sammlung von Aufsätzen zu einem Forschungsprojekt an der Universität Oxford, in dem die Forschungsfragen des Projekts vorgestellt werden, die vorhandenen Quellen und Daten, geplante oder bislang zum Einsatz gekommene Methoden. Aber interessant. Das Projekt ist mittlerweile beendet, bei Gelegenheit muss ich mal schauen, wie die Ergebnisse sind.

74MissWatson
aug 20, 2014, 9:53 am

A question of guilt. Ein weiterer Krimi von Frances Fyfield, besser als der erste, aber auch nichts zum behalten.

75MissWatson
aug 22, 2014, 3:52 am

Bretonisches Gold. Kommissar Dupin ermittelt diesmal in den Salzgärten der Guérande, wie üblich mit viel Lokalkolorit und Restaurantempfehlungen. Wäre mal interessant zu wissen, ob die deutschen Touristen sich schon in seinen Lieblingslokalen breit machen?
Den Polizisten würde man dringend eine Fortbildung anraten: auf der einen Hand Smartphones, auf der anderen führen sie aufwendige Tabellen in ihren Notizbüchern. Kein Excel auf dem Dienstrechner? Und dass sie fast zweihundert Seiten brauchen, um herauszufinden, dass einer ihrer Verdächtigen Mitglied in einem Landwirtschaftsverband ist, ist auch ziemlich ärmlich. Das hätte der erste Schritt in der Recherche sein müssen, aber vermutlich haben die Herren auch noch nie was von Suchmaschinen gehört. Statt dessen brettern sie ständig in der Gegend herum und werden von Radarfallen geblitzt. Naja, ein paar Tipps für die nächste Bretagnereise sind dabei abgefallen.

76MissWatson
aug 26, 2014, 3:43 am

Die Verwirrungen des Zöglings Törleß. Endlich gelesen und abgehakt, ich glaube nicht, dass ich das noch mal lesen will. Interessant allerdings, wie sehr sich die Sprache im Lauf der Jahre ändert.

77MissWatson
aug 29, 2014, 3:25 am

Le comte de Moret. Ein nahezu unbekannter Dumas, spielt wenige Jahre nach Les trois mousquetaires und zeichnet ein anderes, sehr viel positiveres Bild von Richelieu. Der Graf von Moret ist ein illegitimer Sohn von König Heinrich IV, der in die Intrigen am Hof zwischen den Königinnen und Louis XIII gerät. Das Buch endet ganz unvermittelt, als wäre es nicht wirklich fertig geworden. Etwas merkwürdig.

78MissWatson
aug 30, 2014, 10:51 am

Monsieur Ibrahim et les fleurs du Coran. Eine von diesen herzerwärmenden Wohlfühlgeschichten, die die Franzosen so gut hinkriegen.

79MissWatson
sep 3, 2014, 3:46 am

Nie war es herrlicher zu leben. Auszüge aus den Memoiren eines französischen Herzogs, der in seiner Zeit gerade unglaublich viel gesehen hat: die Kaiserkrönung in Frankfurt 1742, Feldzüge in Deutschland, den Tod Ludwigs XV., die Krönung Ludwigs XVI., Voltaires Tod, Ballonaufstiege der Montgolfiers etc. Dazu die Einblicke in den Betrieb in Versailles. Der bleibende Eindruck: Papier, Berge von Papier. Memoranden, Eingaben, Bittschriften, Ernennungen.

80MissWatson
sep 14, 2014, 7:11 am

The tale of Despereaux ist ein nett gemachtes, gut gemeintes Kinderbuch, an dem Erwachsene wahrscheinlich mehr Spass haben. Wird weitergereicht.

81MissWatson
sep 16, 2014, 4:51 am

Le bossu ist ein klassisches Mantel- und-Degen-Abenteuer mit Mord, Verrat und Rache. Die erfundenen Personen sind alle atemberaubend schön, die historischen kommen besser weg als sie wohl verdienen, mit Ausnahme von John Law.

82MissWatson
sep 20, 2014, 10:07 am

Das Britische Empire. Gut geschrieben, übersichtlich strukturiert und eine kommentierte Bibliographie. Klasse.

83MissWatson
Bewerkt: nov 19, 2014, 5:21 am

Wie das manchmal so geht: eine Freundin liest eine Rezension und findet's interessant, man sieht's im Buchladen stehen und nimmt's mit, und eh man sich's versieht, hat man sich festgelesen. Da ich nicht viel Fantasy lese, kann ich keine aussagekräftigen Vergleiche ziehen, aber mir hat Blood song gefallen.
Der Autor hält sich nicht lange damit auf, seine erfundene Welt in epischen Breiten zu beschreiben, und es gibt auch nicht endlos viele Völker mit Jahrtausende zurückreichenden Historien. Nein, dies ist die Geschichte eines Jungen, der von seinem Vater mit zehn Jahren einem Ritterorden als Novize übergeben wird, ausgebildet wird und dann im Auftrag des Königs kämpft. Die Geschichte wird ausschließlich aus seinem Blickwinkel erzählt, und man erfährt immer nur so viel über die Welt, wie sie auch der Junge erlebt. Interessant sind die Parallelen, die man zu unseren mittelalterlichen Ritterorden ziehen kann: The Order fights for the Faith before it fights for the Realm. Das beschreibt ziemlich genau den Zielkonflikt zwischen Loyalität zum Orden und Loyalität zum König und die damit einhergehende Disillusionierung. Da möchte ich wissen, wie's weitergeht.

ETC

84MissWatson
sep 29, 2014, 10:32 am

The great divergence geht der Frage nach, wieso die industrielle Revolution in Europa stattfand. Recht dröge Materie und randvoll mit Zahlen, das meiste allerdings nur Schätzungen auf der Basis sehr magerer Daten, man muss alles mit einer gehörigen Portion Skepsis nehmen. Insgesamt aber durchaus interessant.

85MissWatson
okt 10, 2014, 3:19 am

Madame Bovary war ganz anders als erwartet. Ich hatte nicht gewusst, dass es in der tiefsten normannischen Provinz spielt – und die ist hervorragend beschrieben. Auch die Figuren sind wie aus dem wahren Leben, und erstaunlich realistisch dargestellt, mit allen Schwächen und Stärken. Die Sterbeszene ist so detailliert, dass eigentlich niemand auf die Idee kommen kann, es Emma gleichzutun. Fabelhaft. Und ganz und gar nicht überraschend, dass Flaubert dafür vor den Kadi gezerrt wurde, dies ist ganz und gar keine weichgespülte Romanze.

86MissWatson
okt 12, 2014, 6:40 am

Der Knochenmann war schräg und irgendwie sehr österreichisch.

87MissWatson
okt 13, 2014, 4:41 am

Die Juwelenpagode ist ein klassischer Roman aus dem alten China, nicht genau zu datieren (zumindest im Jahre 1979, als das Buch auf deutsch veröffentlicht wurde) und ein Blick in eine sehr fremde Welt. Und alle Welt flennt bei jedem Anlass.

88MissWatson
okt 21, 2014, 5:28 am

Tolkien and the Great War rekonstruiert Tolkiens Jugend und Militärdienst und untersucht, inwieweit sie die Entstehung von Mittelerde beeinflusst haben. Das weitaus interessanteste Kapitel ist das letzte, das sein literarisches Werk imit dem seiner Zeitgenossen vergleicht.

89MissWatson
okt 22, 2014, 3:44 am

Garths Buch war ein guter Anlass, endlich Mittelerde in Angriff zu nehmen. Simek kann zwar damit punkten, dass er als Skandinavist die Materie kennt, aber insgesamt ist es enttäuschend. Das fängt schon damit an, dass er die Namen nicht immer richtig schreibt, gegen Ende häufen sich die Druckfehler, und die Beschränkung auf germanische bzw. altnordische Quellen blendet das finnische Kalevala aus. Dabei kann man selbst als Laie erkennen, wie ähnlich Quenya und Finnisch aussehen. Überhaupt fällt der Aspekt der erfundenen Sprachen ziemlich unter den Tisch, ohne die diese ganze Welt nie entstanden wäre.

90MissWatson
nov 9, 2014, 10:12 am

Mystère rue des Saints-Pères ist der erste Band in einer Reihe historischer Krimis, die im Paris des späten 19. Jahrhunderts spielen. Auf dem Gerade erst eröffneten Eiffelturm wird eine Frauenleiche gefunden, und Buchhändler Victor Legris versucht herauszufinden, ob sein Ziehvater und Geschäftspartner Kenji Mori in die Sache verwickelt ist. Der Fall ist nicht besonders gut aufgebaut, aber die Personen und die Atmosphäre sind gut gezeichnet. Und da es in einem Buchladen spielt, bekommt man viele Anregungen für neu zu entdeckende Autoren.

91MissWatson
nov 11, 2014, 3:01 am

Auf der Plaça del Diamant. Ein seltsames Buch. Normalerweise hätte ich es nach den ersten fünfzig Seiten weggelegt, naive junge Frauen, die Nichtsnutze heiraten und sich ausbeuten lassen, sind so gar nicht mein Ding. Nur das Hintergrundwissen, dass es als moderner Klassiker der katalanischen Literatur gilt, hielt mich bei der Stange, und irgendwann entwickelt es einen gewissen Sog, gerade weil der turbulente politische Hintergrund, der Spanische Bürgerkrieg, nirgends ausdrücklich genannt wird. Worum es geht, wer die beteiligten Parteien sind, bleibt unbenannt, so wie auch die Erzählerin ahnungslos ist und einfach nur sehen muss, wie sie sich und ihre Kinder am Leben erhält. Das Buch befasst sich nicht mit Hintergrundanalysen, es zeigt nur die Verheerungen, die es im Leben der Unbeteiligten anrichtet. Eindrücklich.

92MissWatson
nov 13, 2014, 3:13 am

Das Erdbeben in Chili ist ein vorsichtiger Versuch mit Heinrich von Kleist. Sehr gewöhnungsbedürftig.

93MissWatson
nov 16, 2014, 11:58 am

Preußen: Geschichte eines Königreichs ist genau das, was es im Untertitel sagt, nämlich eine Geschichte Preußens von 1701 bis 1871, gegliedert nach den Königen. Es gibt daher Überschneidungen mit Krolls Preußens Herrscher, aber nicht zuviel. Gut zum Rekapitulieren der wichtigsten Fakten und einige interessante Einblicke in weniger Bekanntes. Die neue Rechtschreibung hingegen irritiert, immer wieder muss man Sachen zweimal lesen, damit man sie versteht. Und in den Originalzitaten aus dem 18. oder 19. Jahrhundert sieht das einfach nur albern aus.

94MissWatson
nov 21, 2014, 5:18 am

Dos días de mayo spielt in Barcelona im Jahre 1949. Ein Ex-Polizist versucht herauszufinden, warum sein ehemaliger Kollege ermordet wurde. Der Fall ist recht simpel gestrickt, aber die Hauptperson und die Zeit gut eingefangen. Ich hab's gelesen, um ein bisschen Spanisch zu üben, und dafür eignet sich der schlichte Stil sehr gut. Kurze Sätze, viel Dialog.

95MissWatson
nov 26, 2014, 3:26 am

96MissWatson
dec 3, 2014, 4:21 am

Die Muskeltiere ist ein entzückendes Kinderbuch, in dem zwei Mäuse, eine Ratte und ein Goldhamster aufregende Abenteuer im Hamburger Hafenviertel erleben und ein Delikatessengeschäft retten.

97MissWatson
dec 4, 2014, 6:33 am

Die schwarze Reiterin ist ein chinesischer Roman aus dem 19. Jahrhundert, der im 18. Jahrhundert spielt.
Offenbar nicht ganz vollständig übersetzt, gegen Ende häufen sich die Tippfehler und man wundert sich, wie oft einige Figuren den Namen wechseln. Berichtet wird von den Abenteuern der Familie An, deren Familienoberhaupt in hohem Alter die höchste Staatsprüfung schafft, einen Posten bei der Flußregulierung bekommt, von seinem Vorgesetzten angeschwärzt wird und aus dem Gefängnis ausgelöst werden muss. Sein einziger Sohn übernimmt diese Aufgabe, erlebt diverse Abenteuer mit einem überaus kriegerischen Mädchen und erwirbt zu guter Letzt zwei Ehefrauen. Manches ist befremdlich, aber immer unterhaltsam.

98MissWatson
dec 10, 2014, 3:53 am

Die Geburt der modernen Wissenschaft war harte Arbeit und letztendlich enttäuschend.

99MissWatson
dec 12, 2014, 3:57 am

A Christmas carol. Weil bald Weihnachten ist.

100MissWatson
dec 15, 2014, 7:33 am

The outlaw Josey Wales. Ich suchte was Kurzes und fand das hier. Steht seit mindestens dreißig Jahren im Regal und kann jetzt weitergereicht werden.

101MissWatson
dec 15, 2014, 7:36 am

Money, prices and civilization in the Mediterranean world ist ein schmales Bändchen, in dem fünf Vorträge aus dem Jahr 1956 zusammengefasst sind. Waren das noch Zeiten, als Wirtschaftshistoriker ohne quantitative Analysen auskamen! Und obendrein ein sehr schönes Buch, elegant gebunden, gut gesetzt, kein Tippfehler.

102MissWatson
dec 16, 2014, 7:11 am

Der König der purpurnen Stadt war sehr unterhaltsam und vor allem flott zu lesen, trotz der 960 Seiten. Eine recht überschaubare Zahl von handelnden Personen hilft natürlich auch.

103MissWatson
dec 17, 2014, 4:05 am

The emperor's pearl ist eine Geschichte aus dem alten China, ein Fall für Richter Di. Nett.

104MissWatson
dec 20, 2014, 11:21 am

August 410 schaut sich an, wie die Zeitgenossen und spätere Historiker den Fall Roms erklären und interpretieren. Sieht aus, als würde sich die Lektüre von Gregorovius durchaus lohnen.

105jcbrunner
dec 22, 2014, 5:07 pm

#104 Wahrnehmungsgeschichte, die Greatest Hits-Compilation der Historiker ... Gregorovius tönt wirklich empfehlenswert aber verlangt wohl ein großes Zeitbudget. Seinem Namen bin zuletzt in ein paar Rom-Essays von Arnold Esch und in einer Diss über deutsche Söldner des 13.Jh. in Italien begegnet.

Zum Untergang von Rom ist Dürrenmatts Komödie Romulus der Große zu empfehlen, mit Kommentaren zu hosetragenden Germanen und zur Hühnerzucht.

106MissWatson
dec 23, 2014, 3:24 am

>105 jcbrunner: Sehr schön gesagt!
Ich glaube mich dunkel zu erinnern, dass wir diesen Dürrenmatt in der Schule gelesen haben, kann mich aber an keine Details erinnern. Mal schauen, ob er mir über die Feiertage begegnet!

107MissWatson
dec 23, 2014, 3:26 am

Wassilissa die Wunderschöne und Das Märchen vom herrlichen Falken. Weil Adventszeit Märchenzeit ist und weil ich mir die russische Version zu Weihnachten schenke.

108MissWatson
jan 4, 2015, 1:12 pm

Das letzte Buch für das Jahr 2014 war Ihr Katerlein kommet, eine Adventsgeschichte in 24 Kapiteln. Niedlich.
Ich komme somit auf fast 27.000 Seiten in einem Jahr. Interessanter Versuch.