Deutsch oder Englisch?

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Deutsch oder Englisch?

1Bukephalos Eerste Bericht
dec 4, 2006, 4:47 pm

Hi wollt mal so fragen, welche Sprache ihr bevorzugt, wenn ihr ein Buch lest und beide Versionen kaufen könntet? Ich würd ja gerne mehr englische Bücher lesen, weil ich mal vermute, oft sind diese einfach besser als die Übersetzungen. Außerdem hab ich auch keine Lust, ständig im Wörterbuch rumzukramen...
gehts euch genauso, oder ist eben de erste Schritt der schwerste und man sollte ruhig mal ins kalte Wasser springen? ;)

2jcbrunner
dec 5, 2006, 6:09 pm

Wenn möglich, lese ich einen Text in der Originalsprache (ausnahmsweise sogar in Sprachen, die ich kaum oder nicht verstehe wie Borges im argentinisch-spanischen Original oder Afrikaans, um ein Gefühl für die Sprache/den Autor zu entwickeln.).

Bezüglich de/en schlägt mein Pendel meist zu Englisch aus:
- Meist massiv billiger (HB en 15-30 EUR, de 30-50 EUR; TB en 7-15 EUR, de 10-20 EUR).
- Bei einem englischsprachigen Autor kann ich die Bücher 1-2 Jahre früher lesen.
- Englisch ist eine leserfreundlichere Sprache. Einfacher, zügiger Stil ist Standard, während im Deutschen das professorale Sätzeschachteln die Lektüre erschwert.
- (Zu) viele deutsche Übersetzungen haben fachliche oder kulturelle Fehler, bieten aber Gelegenheit für Rätselspass.
- die US-Cover sind meist schöner und haptisch angenehmer (Französische und spanische Bücher haben das schlechteste Design, das ich kenne. Deutsche Cover sind meist langweilig.).

PS Ich empfehle, ohne Wörterbuch zu lesen. Aus dem Kontext ergibt sich der Sinn. Ansonsten hilft es, den Abschnitt nochmals zu lesen. Meist sind Texte so redundant, dass man ganze Seiten überspringen kann, ohne den Handlungsstrang zu verlieren (insb. bei Landschaftsbeschreibungen). Wie beim Fahrrad: Erst die Geschwindigkeit erlaubt ein freies Fahren.

Anstelle eines de/en-Wörterbuchs steigert ein en/en-Wörterbuch (zB Longman DCE) den Wortschatz viel schneller, da man dort nicht nur die Bedeutung sondern auch verwandte Wörter und die korrekte Verwendung erfährt.

3Bukephalos
dec 6, 2006, 9:55 am

das ist wirklich schon mal ne ganze latte an pro argumenten :)!! danke schön

4GirlFromIpanema
Bewerkt: dec 10, 2006, 9:51 am

Kommt drauf an. Bei neueren Büchern würde ich eher zum Original greifen. Einfach, weil die Qualität der Übersetzungen massiv abgenommen hat (die Verlage geben den Preisdruck weiter und die Übersetzer haben einfach nicht mehr genügend Zeit).
Ich habe erst vor wenigen Tagen aus dem Aussonderungsregal meiner Bib eine alte DDR-Ausgabe von Jane Austens "Emma" gekauft. Ich habe die Übersetzung als angenehm und der Zeit (Regency) entsprechend empfunden, und ich habe Austen auch schon im Original gelesen.

5Anke
dec 29, 2006, 6:19 am

Originale, auf jeden Fall.

Wie bin ich dazu gekommen?
Ich hatte die Scheibenwelt Bücher "Gevatter Tod" und "Alles Sense!", und danach bin günstig an einen Englischen Sammelband mit den Originalversionen und noch einem dritten Buch gekommen. Als ich die Originale gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass der Übersetzer hier und da einfach mal einen Satz oder Absatz ausgelassen, und an anderen Stellen den Fokus im Satz total verschoben hat.

Später habe ich "Brennen muss Salem" von Stephen King gelesen, und es war gräulich. Wenn jemand "War sie mit ihm?" schreibt, oder Mathematik und Geschichte in der Schule als "Gegenstände" bezweichnet, weil er anscheinend nicht weiß, dass "subject" auch "Schulfach" heißt, sollte der nochmal in Klasse 5 mit Englisch anfangen, statt Romane zu übersetzen.

So extrem ist es jetzt selten, aber es nervt einfach, wenn ich beim lesen über irgendwelche zu wörtlich übersetzen Konstruktionen stolpere (zum Beispiel "Mann, 'golden eagle' ist kein goldener Adler, sondern ein Steinadler")

6rfb
dec 29, 2006, 7:04 am

Ich hab mal den wunderbaren Satz "Sie fiel in Liebe..." gefunden.. hihi...

7drommetenrot Eerste Bericht
jan 20, 2007, 4:53 am

In Österreich zumindest ist es ganz normal ein Schulfach als "Gegenstand" zu bezeichnen (zB "In welchem Gegenstand hast du die Professorin?"). Hier würde ich also keinen Übersetzungsfehler sehen.

Was mich stark bei Übersetzungen stört ist, dass Wörter in einer Fremdsprache oft ganz anders klingen; so finde ich Harry Potter auf deutsch ziemlich unmöglich, weil die von Rowling erfundenen Wörter und Namen eigentlich nicht zu übersetzen sind (zB Todesser klingt nur dumm, im Englischen hat es jedoch eine Geschichte und ist dadurch nachvollziehbar). Ein umgekehrtes Beispiel wäre zB Der Zauberberg - The Magic Mountain ist zumindest für mich persönlich anders konnotiert.

Und natürlich: Man kann mit fremdsprachlicher Literatur ganz wunderbar seine Sprachkenntnisse auffrischen (oder feststellen, dass man das sollte hehe).

8Ruhrpottsprotte
jan 28, 2007, 10:09 am

ich stimme den Argumenten von jcbrunner voll und ganz zu.

Bezüglich der Übersetzungen gibt es für mich eigentlich nur eine Ausnahme: Alles was Harry Rowohlt übersetzt hat, sollte man unbedingt in beiden Sprachen lesen! Sonst entgeht dem interessierten Leser was!

9Schorle Eerste Bericht
jan 5, 2008, 6:42 am

Also ich lese in Originalsprache nur wenn es keine deutsche Übersetzung gibt, da ich einfach auf Deutsch deutlich schneller lese (ich schätze so 20 bis 40 %).

10lesezeichen
Bewerkt: jan 6, 2008, 2:50 am

Und siehst Du, genau das ist einer der Gründe, warum ich lieber in der Originalsprache lese (wenn auch nicht der wichtigste). Auf Deutsch lese ich extrem schnell und dadurch sehr oberflächlich, wenn ich Englisch oder Französisch lese ist es etwas besser ;-)

11Jadzia
Bewerkt: jan 25, 2008, 12:34 pm

Es kommt darauf an.
Ich bin ein großer Jane Austen- oder Donna Leon-Fan, habe es aber noch nicht geschafft, auch nur eines deren Bücher auf Englisch zu lesen, obwohl ich einige englischsprachige Austens im Regal stehen habe. *schäm*
Bücher, die nicht (mehr) übersetzt werden, wie Star Trek: New Frontier von Peter David oder die Kitty Norville-Bücher von Carrie Vaughn, lese ich sehr gerne auf Englisch.
Wie oben schon gesagt wurde, die englische Sprache ist sehr leserfreundlich. Ein Wörterbuch habe ich nie dabei, da es nur den Lesefluss unterbricht und (auch schon erwähnt), meist versteht man doch alles aus dem Kontext heraus.

Was ich allerdings neuerdings mache, ist Filme möglichst im englischen Original zu gucken. Aber nicht, weil ich die Sychro so schlecht finden würde, sondern weil ich es gerne original und authentisch habe.

Und außerdem verbessere ich dadurch meine Sprachkenntnisse.

12GirlFromIpanema
jan 25, 2008, 2:49 pm

Hach, Jane Austen MUSS man doch in Englisch lesen! "In vain I have struggled. It will not do. My feelings will not be repressed. You must allow me to tell you how ardently I admire and love you." *seufz*

13Jadzia
jan 25, 2008, 4:19 pm

Ja ja, das weiß ich doch. Ich habe bisher immer nach 2-3 Seiten aufgegeben, weil ich keine Praxis hatte, auf Englisch zu lesen. Und dann auch noch so komplizierte Sachen. Dafür habe ich die Bücher mehrmals auf Deutsch gelesen und ich guck die Filme auf Englisch. "I love... I love... I love you." LOL ;o)
Wenn ich meinen riesigen Mt. TBR abgearbeitet habe, kommt auch JA auf Englisch dran. (Ist auch eines meiner Ziele bei 43 Things: read everything by Jane Austen in English *gg*)

14GirlFromIpanema
jan 25, 2008, 6:09 pm

"I love... I love... I love you."
Argh! Sakrileg!
;-)

15Jadzia
jan 26, 2008, 5:26 am

Ich weiß. :P ;o)

16laura-2 Eerste Bericht
Bewerkt: feb 19, 2008, 8:49 am

Guten Tag Radovan,

wenn Du eine Sprache so gut beherrschst, dass Du ein Buch in der Originalsprache lesen kannst, besteht gar keine Frage, dass das Original der Übersetzung vorzuziehen ist. Auch wenn Feinheiten nicht immer verstanden werden - bei der Übersetzung ist der Originaltext schon einmal durchgekaut worden und nimmt etwas von der Interpretation des Übersetzer/der Übersetzerin an. Was absolut kein Schaden sein muss und sich manchmal sogar zu einem Vorteil für den Autoren auswirkt!!! Manche Autoren/Autorinnen sind in Deutschland viel beliebter als in ihrem eigenen Land!
Das ist die eine Seite.

Die andere Seite ist:
1) die Literaturübersetzer sind von allen im Übersetzungsberuf tätigen Übersetzern die am schlechtesten bezahlten, sie sind überdies an enge Liefertermine gebunden, was oft nicht beachtet wird in der Öffentlichkeit;

2) Die Verlage vergeben den Übersetzungsauftrag zu einem sehr hohen Prozentsatz an den günstigsten Anbieter, andere Kriterien sind dann zweitrangig!

3) Wer prüft die Eignung des Übersetzers? Das müsste durch mehrere, neutral beurteilende, zweisprachige Personen geschehen, die überdies die Ausdruckweise, die sprachliche Mentalität und den Syntax, die Phrasierung etc. des Autoren genau kennen und wiederfinden wollen und auch können.
Nur selten gelingt eine absolute Symbiose, wie beispielsweise bei Romanen von Halldor Laxness und deren Übersetzung von Fritz Nothardt, oder Karin Kriegers geniale Übersetzung des Buches "Seide" von Alessandro Baricco.

Insofern muss man bei der Übersetzer- bzw. Übersetzungsschelte zuerst mal den "stinkenden" Kopf ansehen, dem Verlag, der oft aus finanziellen und terminlichen Gründen einen unpassenden Übersetzer mit der Übersetzung beauftragt und ein abschließendes Lektorat aus denselben Gründen wegfallen lässt!

In zweiter Linie erst folgt dann der Übersetzer, dem für das Projekt nicht unbedingt nur Sprachkenntnisse fehlen, sondern auch das erforderliche umfassende Weltbild. Er macht Übersetzungsfehler und ist sich dessen nicht einmal bewusst.

Beispiel: Ich las kürzlich einen Bericht über Charles Manson, der Begriff "helter skelter" wurde übersetzt mit "Holterdiepolter". Man hätte diesen Begriff aber in der Originalsprache übernehmen müssen, denn er bezog sich auf einen Beatle-Song. Der Übersetzer war einfach zu jung, kannte den Ablauf der Manson-Morde nicht und überdies war im der Beatle-Song unbekannt.

Die vielen "lustigen" Übersetzungsfehler sind für gute Literaturübersetzer gar nicht lustig, denn sie zeigen nur, dass mal wieder irgendwo am falschen Fleck gespart wurde, während sie selbst ums Überleben kämpfen.

17MarthaJeanne
Bewerkt: feb 29, 2008, 3:13 pm

Meistens in der Originalsprache, allerdings, gebe ich zu vor Kurzem ein Deutsches Buch auf Englisch gelesen zu haben weil ich einfach entspannen wollte. Manchmal gibt es von Klassiker zwei-sprachige Ausgaben. Da kann man ganz gut in die leichtere Sprache lesen, aber bei wichtige Stellen auch die Ursprache anschauen.

Wer seine Sprachkenntnisse und Lesegeschwindigkeit bessern will, soll versuchen Kinderliteratur zu lesen. Ich weiss nicht wie es in Deutschland ist, aber hier in Wien had die Hauptbuecherei viele Kinder- und Jugendbuecher in mehrere Sprachen. Allerdings als ich das vor jahren auf Reisen in Deutschland versucht habe, bin ich nicht sehr weit in Emil und die Detektive gekommen. Kinder haben immer wieder das bemerkt, und ich bin so im Gespraech gekommen. 'Ich lerne Deutsch. Das kann ich verstehen...' Das hat aber auch meine Deutschkentnisse gebessert.

18CrazyTabasco
aug 3, 2008, 6:53 am

Bücher lese ich meist in deutsch und sehr selten in englisch. Als stolzer Besitzer eines eBook Systems (SONY Reader) lese ich allerdings die meisten eBooks in englisch, da die deutsche Auswahl an eBooks, vor allem der aktuellen Bücher, leider sehr begrenzt ist.

Wie oben auch schon angesprochen ergibt sich der Sinn der Texte meistens aus dem Kontext. Falls das einmal nicht so ist, dann muss eben das Wörterbuch herhalten. Mit der Zeit schlägt man jedoch immer seltener nach, ebenso reduziert sich das wiederholte Nachlesen eines Abschnittes.

Mein größter Negativpunkt der englischen Bücher ist die Zeit. Es dauert eben etwas länger ein englischsprachiges Buch zu lesen, als ein deutschsprachiges. Das ist aber durchaus zu überleben, da man zeitgleich seine Englischkenntnisse steigern kann.

19Vetch
Bewerkt: aug 5, 2008, 5:43 am

Mein erstes Englisches Buch war "Lord of the Rings", und es ging gut, weil ich es schon auf Deutsch gelesen hatte. Vokabeln musste ich auch keine nachgucken, weil ich ich die Übersetzung (Carroux) daneben liegen hatte.
Das ist vielleicht ein Tip für diejenigen, die erst anfangen, Bücher im Orignal zu lesen (Jane Austen?).

Ich kann bloß Englisch, aber seit ich es gut genug kann lese ich wirklich nur noch im Original (wenn ich die Wahl habe).
Wie schon gesagt: es gibt so viele Fehler, Sätze werden ausgelassen (ja, auch Carroux ist schuldig :) ), grauenvoll z.B. fand ich die 'kongeniale' (WAS?!?) Übersetzung von T. H. Whites "Once and Future King". Ich erinnere mich noch, dass der dämliche Übersetzer die Aussage eines Satzes ins Gegenteil verkehrt hat, das musste mal schaffen.

Am Schlimmsten sind aus dem Englischen übersetzte Bücher in denen irgend ein Pidgin vorkommt. Ich sein total GENERVT von deutsches pseudo Pidgin. Töten mir letzten Nerv! Sein absolut UNERTRÄGLICH!

20GirlFromIpanema
aug 14, 2008, 3:38 am

"Am Schlimmsten sind aus dem Englischen übersetzte Bücher in denen irgend ein Pidgin vorkommt. Ich sein total GENERVT von deutsches pseudo Pidgin. Töten mir letzten Nerv! Sein absolut UNERTRÄGLICH!"

Vor längerem habe ich ein Buch einer nigerianischen Autorin gelesen (Die Hälfte der Sonne). Dort wurde vom Übersetzer anstatt eines Pseudo-Pidgin ein deutsches Pidgin eingesetzt, das aussah wie die Sprache eines ausländischen Jugendlichen, der in Norddeutschland aufgewachsen ist. Also ziemlich realistisch und auch passend für den Charakter im Buch (der sich in seiner ersten Fremdsprache, englisch, ausdrücken muss).

21AngelWitch
aug 14, 2008, 9:53 am

Entschuldigt meine Unwissenheit, aber was ist ein Pidgin?

22Schorle
aug 14, 2008, 10:03 am

Pidgin ist eine Sprache, die aus der Mischung von mehreren Sprachen künstlich oder duch Zufall entsteht. Ein gutesd Beispiel ist Indonesisch.

23AngelWitch
aug 14, 2008, 10:54 am

Okay, Danke :)

24Schorle
aug 19, 2008, 7:05 am

Lesen wir Deutsche eigentlich nicht bereits schon viel zu viel ursprünglich englischsprachige Literatur?

Ich war sehr überrascht nachdem ich mich hier angemeldet hatte und meine Bücher fleisig erfasst hatte und dann feststellte, dass über die Hälfte der Werke aus dem englischsprachigen Raum kommen. Ist das bei anderen auch so?

Oder liegt das an unseren Verlagen, dass aus anderen Sprachen deutlich weniger übersetzt wird?

Wie sehen das die anderen?

25GirlFromIpanema
aug 19, 2008, 7:16 am

Ist bei mir genauso: Ursprungssprache
324 Deutsch, 315 Englisch, 22 Französisch (Top 3, wobei von den englischen 169 auch tatsächlich in Englisch in meinem Regal stehen). Warum es so ist, dass englische Literatur ein solches Übergewicht (auch in Läden und Bibliotheken) hat, kann ich nicht genau sagen, hat aber vermutlich mit der Größe des englischsprachigen Marktes und der dadurch einfacher/günstiger erhältlichen Lizenzen zu tun. Fachleute, anyone? ;-)

26Vetch
Bewerkt: sep 8, 2008, 3:26 pm

Noch mal zu Pidgin; ich war so lange nicht mehr hier, tschuldigung. :)

#20
(re Die Hälfte der Sonne; danke GirlFromIpanema)
Was Du beschreibst klingt gut und vernünftig und macht hoffentlich Schule!

#22
(re Pidgin ... Mischung von mehreren Sprachen; danke, Schorle)
Ich glaube, ich habe das Wort nicht korrekt gebraucht; ich meinte nicht nur Pidgin, sondern auch (amerikanischen) Slang und Dialekt. Gut, dass AngelWitch nachgefragt hat, hab ich auch gleich was gelernt. :)

27Buecherbaer
feb 25, 2011, 1:05 am

Da die Werke vieler ausländischer Autoren meist zuerst auf Englisch publiziert werden bevor sich ein deutscher Verlag an eine Ausgabe rantraut, habe ich einige Werke zuerst auf Englisch und dann später nochmal auf Deutsch gelesen.
Bei den Scheibenweltromanen von Terry Pratchett zum Beispiel höre ich immer erst das englische Hörbuch bevor ich das deutsche Buch lese.

28Schizophrenia86
feb 25, 2011, 4:18 am

Wie einige andere hier auch lese ich am liebsten im Original - mein Englisch ist mittlerweile zum Glück recht gut, und auch im Französischen liest es sich meist schon recht flüssig.

#24, #25:
Mir ist in meiner Sammlung ebenfalls aufgefallen, dass die englischsprachige Literatur den größten Einzelposten weit vor im Original beispielsweise französischsprachigen Werken ausmacht.

Bei näherem Hinsehen würde ich sagen, dass v.a. die "Genreliteratur", also die Sparten der Unterhaltungsliteratur von Fantasy über Science-Fiction bis hin zum Thriller stark "anglisiert" sind. In meinem Fall sind es, neben einer Reihe von Fach- und Sachbüchern, v.a. Werke aus dem Bereich Science-Fiction und Fantasy, die ursprünglich auf Englisch erschienen sind. Die "allgemeinere" Belletristik (ich weiß gerade leider nicht, wie ich die belletristischen Werke, die keinem bestimmten Genre angehören, besser charakterisieren könnte. Ich hoffe man versteht dennoch was ich meine) scheint mir dagegen etwas "pluralistischer" zu sein. Überrascht hat mich dennoch die geringe Anzahl von Büchern in europäischen Sprachen wie Russisch oder Italienisch in meiner Sammlung. Der subjektive Eindruck war anders ;)

29hnau
feb 25, 2011, 6:46 am

Lesen und Fernsehen machen mir auf Englisch mehr Spaß. Da kommt einfach noch die Freude dazu, etwas über die Fremdsprache zu lernen.

Für englische Bücher spricht auch:
• Preis - meistens billiger.
• Keine Verluste durch Übersetzung.
• Größere Auswahl - die (für mich) interessantesten Bücher werden vermutlich nie übersetzt. Oder die Übersetzung ist längst wieder vergriffen.

Es gibt aber auch Themengebiete, wo ich lieber zuerst die deutschen Fachbegriffe lerne, z.B. im Bereich der Psychologie. Englische Fachbücher sind da aber auch kein Problem.

Meine Statistik sagt: Original language 729 English, 32 German, 30 French, 21 Dutch, 13 Chinese, ...
Wenn ich genauer hinschaue, dann habe ich aber noch etliche deutsche Bücher, bei denen die Originalsprache einfach nicht verzeichnet ist.

30Daron86
aug 23, 2020, 8:43 am

Ich lese bevorzugt Deutsch

31MarthaJeanne
aug 23, 2020, 9:05 am

Ich kann nur sagen, desto mehr ich auf Deutsch lese, desto leichter fällt es mir.

Ich lese jetzt oft 'nonfiction' auf Deutsch, auch wenn es eine Übersetzung ist, wenn ich das Buch in der Bücherei sehe, und es mich interessiert. (Nachdem ich nachgeschaut habe, hat die Bücherei es vielleicht doch auch auf Englisch? Wenn nicht auf Papier, vielleicht auf OverDrive?) Bei manche Übersetzungen geht es nicht. Die Übersetzung ist nicht glatt genug. Es hilft auch wenn die Buchstaben gross genug sind.

32Merano
Bewerkt: feb 23, 2023, 9:30 pm

Ich versuche, nach Möglichkeit immer in der Originalsprache zu lesen. Glücklicherweise habe ich schon damals in der Schule englische und französische Bücher lesen und darüber schreiben müssen.

Generell denke ich mir auch, dass bei der Übersetzung leider schon auch viel von der Person, die übersetzt, abhängt. Oft ist ja auch vieles "zwischen den Zeilen" geschrieben.

Ich weiß nicht, ob das interessant wäre, aber von manchen Büchern gibt es "vereinfachte Versionen", mit weniger Vokabular. Wenn man ins Englisch lesen (wieder) hineinkommen möchte, wäre das vielleicht was?

Damals in der Schule haben wir Rebecca in so einer Version gelesen und ich erinnere ich bis heute daran. Als ich die Originalversion vor einiger Zeit erneut gelesen habe, konnte ich nicht wirklich einen Unterschied feststellen, was die Geschichte und das Verständnis deren anging.

33thorold
Bewerkt: feb 24, 2023, 2:00 am

>32 Merano: Als ich die Originalversion vor einiger Zeit erneut gelesen habe, konnte ich nicht wirklich einen Unterschied feststellen, was die Geschichte und das Verständnis deren anging.

Leider nicht immer der Fall. Ich hab vor kurzem einen spanischen Roman aus der Bibliothek gelesen, und erst nachher gemerkt, dass es sich um eine vereinfachte Version für spanischlernende handelte. Beim Vergleich mit dem Original merkte ich dann, dass es um ungefähr zwei Drittel gekürzt war. Was fehlte war vielleicht nicht absolut erforderlich um die Geschichte zu verfolgen, aber ich hatte keineswegs das Gefühl, das Buch gelesen zu haben, dass der Schriftsteller geschrieben hatte. Und habe mir gleich das vollständige E-Buch geholt…

34Merano
feb 26, 2023, 9:39 pm

>33 thorold: Ja, das kann natürlich von Buch zu Buch und vermutlich auch je nach Sprache stark unterschiedlich sein. 👍
In meinem Fall war es kaum gekürzt, höchstens einfacher formuliert und weniger ausgeschmückt.

Ich dachte ja auch mehr, dass man das vielleicht als Einstieg bzw. Wieder-Einstieg ins Englische nutzen könnte und mit jedem weiteren englischen Buch könnte z.B. der Schwierigkeitsgrad erhöht werden. Natürlich ist am Ende immer das Ziel, die Originalversion lesen zu können. Aber ich stelle es mir so halt einfacher vor, als direkt die Originalversionen mit einem Wörterbuch zu lesen. Da geht doch irgendwie der Spaß flöten. 🤔

35thorold
feb 28, 2023, 3:54 am

>34 Merano: Aber ich stelle es mir so halt einfacher vor, als direkt die Originalversionen mit einem Wörterbuch zu lesen. Da geht doch irgendwie der Spaß flöten.

Ja, stimmt. Ich nehme mir in solchen Fällen erst mal ein paar unwichtige Bücher vor, wo es nicht so viel ausmacht wenn man nicht alle Feinheiten versteht. Krimis, zum Beispiel, oder unkomplizierte Sachbücher in einem Bereich wo ich schon ein bisschen Kenntnis habe. Hauptsache, ich komme schnell voran. Soweit möglich versuch ich unbekanntes Vokabular aus dem Zusammenhang zu erraten, nur wenn es nicht anders geht nehme ich das Wörterbuch oder klicke im e-reader auf das unbekannte Wort. Danach kann ich dan langsam die Schwierigkeit aufbauen und etwas wirklich interessantes in der neuen Sprache lesen.

36hnau
Bewerkt: mrt 2, 2023, 6:08 am

>35 thorold: Soweit möglich versuch ich unbekanntes Vokabular aus dem Zusammenhang zu erraten

Da gibt es einen interessanten neuen Ansatz, allerdings bisher nur mit Englisch als Ausgangsssprache und Spanisch als Ziel: A Novel Approach to Spanish, Level 1: Pride y Prejuicio: Read a Novel, Learn a Language. Der Text beginnt fast vollständig auf Englisch und streut ab und zu ein neues Wort auf Spanisch ein, das man dann aus dem Kontext heraus quasi als Synonym errät und lernt. Auf diese Weise lernt man fortlaufend neue Wörter, ohne dass der Lesefluss unterbrochen wird. Am Ende des Buches ist dann schließlich alles auf Spanisch.

Der Autor stellt seine Methode hier vor: https://www.youtube.com/watch?v=ejQc9O7c_6w

37MarthaJeanne
mrt 2, 2023, 6:51 am

Wenn man Spanisch lernen will, wäre es nicht besser ein spanisches Buch zu verwenden, und mit der Übersetzung anzufangen?

38hnau
Bewerkt: mrt 3, 2023, 2:39 am

>37 MarthaJeanne: Jain. Für Dänisch habe ich mir auch ein Buch geschnappt und die ersten Seiten übersetzt. Aber dann war ich bald in einem Zwischenbereich, wo ich beim reinen Lesen zwar grob verstanden habe, worum es ging, aber nicht genug, um der Geschichte wirklich zu folgen. Ein Konflikt zwischen Übersetzen und Pauken einerseits und der Spannung des Buches andererseits. Das war dann wie im Deutsch-Unterricht: Wir haben einige großartige Geschichten gelesen, aber in so einem langsamen Tempo, dass die Freude daran verloren ging.

Diese neue Methode vermeidet das, die Motivation der Geschichte wird nicht unterbrochen. Wenn ich Spanisch lernen wollte, würde ich sie ausprobieren, mein Englisch sollte dafür reichen.

Ich denke, es gibt keine Methode, die jedem zu jeder Zeit passt. Das wichtigste ist, dass man überhaupt etwas in der Sprache macht. Wenn man etwas findet, das Freude macht, bleibt man auch dran. Wenn die Freude verloren geht, kann man sich was anderes suchen. Für mich war das Netflix und ein leichteres Buch.