Der alte Kirschholztisch ihrer Großmutter hat Arjeta überallhin begleitet, jetzt auch in die neue Berliner Wohnung. Und schon kommen sie zurück, die Erinnerungen aus der Kindheit. Während der Dauer von 7 Tagen - so auch die Kapitelüberschriften - erlebt Arjeta noch einmal die heißen Sommer in Istrien, den Geruch des Meeres, die unbeschwerten Momente mit ihren jüngeren Brüdern. Dann die Flucht aus dem bürgerkriegsgeschüttelten Jugoslawien, der Neuanfang in Paris und die verhängnisvolle Liebe zum depressiven Maler Arik. Analytisch und tiefgehend reflektiert die Ich-Erzählerin ihre Beziehungen zu anderen Menschen und ihre Sprachlosigkeit, Ausdruck der inneren Entwurzelung und Verunsicherung. Die Freundschaft zur Physikerin Nadeshda (Hauptfigur des letzten Romans der Autorin: "Das Gedächtnis der Libellen", ID-G 43/10) wird zum zentralen Punkt ihres Lebens. Neuer Roman der gebürtigen Kroatin um eine Frau, die sich ihrer Vergangenheit stellen muss, um endlich in der Gegenwart anzukommen. Ergreifende, anspruchsvolle und nachdenklich stimmende Lektüre. Für große, gut ausgebaute Bestände empfohlen. (Dagmar Härter) Am alten Kirschholztisch ihrer Großmutter holen Arjeta immer wieder die Erinnerungen und Gefühle aus ihrer Kindheit im ehemaligen Jugoslawien ein. Nach dem Umzug in die neue Berliner Wohnung reflektiert sie noch einmal ihr ganzes Leben und versucht, sich ihrer Vergangenheit zu stellen. (Dagmar Härter)