Klappentexte sind manchmal etwas irreführend. Der Roman soll das heutige Teheran vorstellen. Das stimmt. Doch dem Roman "Die Schönheit der Elegie" zuzusprechen und ihm Ironie zu bescheinigen ? Hauptpersonen sind zwei Männer, die als Wächter in einem Gefängnis arbeiten. Hier sind sie Herrscher über Leben und Tod und terrorisieren die Gefangenen. Einer ist nebenberuflich als Arzt illegal tätig. Er ist in Teheran ein wichtiger Mann. Er sorgt dafür, dass Frauen ihre Jungfräulichkeit zurückbekommen. Der Arzt zeigt seinen "Opfern", als Patientinnen empfindet er sie nicht, seine Verachtung. Doch eines Tages "operiert" er eine junge Frau, die er von früher kennt. Er verliebt sich in sie. Doch da ist auch noch ein Konkurrent.

Der Roman schildert den Alltag in Teheran mit seinem Verkehrschaos und den Menschen. Was bedrückt, ist die brutale Schilderung der männlichen Sexualität. Die Wärter dienen ihrem Staat und nutzen den ihnen gewährten Freiraum, sich auszuleben. Mord und Folter gehören zu ihrem Alltag und entlarven das iranische System. Der Roman durfte nicht im Iran erscheinen.

Ein realistischer Roman, aber nicht für Zartbesaitete. ( )