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Bezig met laden... Die Rote (1960)door Alfred Andersch
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Google Books — Bezig met laden... GenresDewey Decimale Classificatie (DDC)833.91Literature German literature and literatures of related languages German fiction Modern period (1900-) 1900-1990LC-classificatieWaarderingGemiddelde:
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Der Roman besteht aus fünf Teilen, zunächst parallel montiertem Geschehen ("Franziska, Nachmittag. Fabio, Spätnachmittag"), Reflexionen Franziskas, einem Hintergrund und den sprachlich bemerkenswerten, kurzen Passagen am Ende jedes Teiles und überleitend zum nächsten: "Der alte Pietro, Ende der Nacht" (wovon noch zu sprechen sein wird). Ähnlich wie schon in "Sansibar oder der letzte Grund" werden auch hier scheinbar nicht aufeinander bezogenes Geschehen und die Figuren zielgerichtet durcheinander geschnitten (Fabio; Franziska). Dabei funktioniert der alte Pietro als eine wirklich kontrapunktische Figur mit seinen Gedankenfetzen, die die vier ersten Teile: "Freitag, Samstag, Sonntag, Montag" abschließen; kontrapunktisch funktioniert auch die Sprache.
Innerhalb einer dergestalt hergestellten Textrealität, die nicht mit Abbild der Wirklichkeit zu verwechseln ist, weil sie zunächst mit Wirklichkeit nichts zu tun hat, wodurch sich ein Großteil der Kritik und ihre Formeln wie "Neoverismus" und "Neorealismus" von selbst erledigen - innerhalb dieser Textrealität treten die Figuren auf, bewegen sich durch die Winterlandschaft Venedigs,(eine Landschaft des Textes), vor der Zeit zerbrochen und stark dort, wo sie zerbrachen. Die einfachen Sätze und Wörter der Gedankenketten des alten Pietro unterlegen als Kontrapunkt die Möglichkeit einer einfachen Freiheit. Und so versteht sich der letzte, kürzeste Teil des Romans, "Das Geheimnis solcher Häuser", gemessen an der bisherigen Vermischung der Sprachschichten, in seiner schlichten Berichtform als Monolog einer freigewordenen Franziska. Wenn das Thema die Flucht aus dem Klischee (der Handlung, der Sprache) ist, dann ist dieser letzte Monolog ein Monolog in Freiheit: "Ich war ganz zufrieden. Von Zeit zu Zeit würde ich Fabio sehen. Mein Kind würde es gut haben, bei Fabios Leuten. Wie die alte Frau Crepaz, begann ich, das Zimmer mit meinen Augen auszumessen". ["Happy end" - fehlt in den aktuellen Auflagen]
Dieser Roman ist so gesehen auch zeitkritisch, eine glückliche Synthese zwischen tendenziös-kritischer und ästhetisch-artistischer Literatur. Rückblickend auf die Andersche Entwickluug nach "Sansibar oder der letzte Grund" ist hier eine Folgerichtigkeit dieser Entwicklung anzumerken, die manchem anderen Autor zu wünschen wäre.