Duhem bietet in seiner wissenschaftshistorischen Arbeit zu den physikalischen Theorien einen prägnanten Überblick über deren historische Entwicklungslinien; konkurrierende Modelle werden dabei vorgestellt als wechselseitige Widerlegungen einmal in der Experimentalsituation getroffener Hypothesen; eine Theorie impliziert deshalb von sich aus stets schon eine ganze Gruppe von anderen Theorien und Annahmen, eine physikalische Theorie ruht sozusagen immer schon implizit auf vielfältigen Hypothesen, die durch das Experiment bewiesen werden sollen. Duhem streift in diesem Werk nicht nur die Arbeiten Keplers und Newtons, sondern geht auch auf so große Physiker wie Laplace, Gassendi oder Galilei ein. Es bietet außerdem nicht zu vernachlässigende Hilfestellungen für den pädagogischen Unterricht, indem es dazu Stellung nimmt, worauf es in der Lehrsituation ankommt, wenn man relevante physikalische Theorien erfolgreich vermitteln will.