Nachdem in der wohlbekannten Reihe kürzlich die Wagner-Biografie (M. Geck: BA 9/04) neu erschienen ist, liegt jetzt eine Familiengeschichte Wagner vor. Die Autorin ist bereits mit einem Buch über Winifred Wagner (BA 9/02) hervorgetreten. Sie fasst geschickt und überzeugend die sehr umfangreich vorhandenen Biografien und Autobiografien aus der Wagner-Familie zusammen, wie in der Reihe üblich mit anschaulichen Zitaten und Bildern. Das Buch stellt das komplizierte Mit-, Neben- und Gegeneinander der Familienmitglieder dar, vor allem natürlich die unheilvolle Verquickung mit der Nazibewegung und -diktatur. Der Antisemitismus und Nationalismus der Begründer der Wagner-Dynastie, Richard und Cosima, schufen die Voraussetzungen dafür. Die Familiengeschichte, die auch noch in den letzten Jahren Schlagzeilen machte - es geht um die Herrschaft über die Bayreuther Festspiele -, wird in dem Buch bis in die unmittelbare Gegenwart geführt. Aufschlussreich und anregend auch für Leser mit wenig Beziehung zum Musiktheater. (1) (Klaus Hohlfeld) Die Geschichte der Familie Wagner und der Bayreuther Festspiele ist gekennzeichnet durch eine enge Verquickung mit der Nazibewegung und -diktatur. (Klaus Hohlfeld)