Sehr faszinierend. Vor allem die Einführung zu Beginn, so schwer sie zu lesen und zu begreifen ist, zeugt davon, wie tief sich Thomas Mann in die Mythologie der Zeit des Alten Testaments eingearbeitet hat, in die verbreiteten Glaubensrichtungen und -schemata, und natürlich in die Geschichte selbst, für die er nicht nur die Bibel, sondern offenbar auch jüdische und islamische Quellen nutzte.
Hochinteressant ist, wie Mann die damalige Denkweise in Glaubensdingen und Geschichtlichem darstellt, ein sehr stimmiger Erklärungsversuch für die großen Ungenauigketen, die durch die Überlieferung auftraten. Entsprechend nimmt er sich auch selbst erzählerische Freiheiten, vor allem an Stellen, wo die uns bekannte Geschichte logische Fehler aufweist, auf die Mann dann klar hinweist.
Überhaupt beweist er liebende Distanz zum Text und seinen Hauptfiguren. Stellenweise wird sehr klar, wie wenig sympathisch dem Autor die momentanen Handlungen seiner Protagonisten gerade sind, er wird beißend ironisch, teils sogar sarkastisch, dabei auch sehr witzig, findet aber letztlich immer zu einem freundlichen Ton zurück, der die Fehler seiner Figuren verzeiht.
Kein leichter Text, als Leser benötigt man Durchhaltevermögen und muss die typische Mannsche Umständlichkeit mögen. Aber man wird belohnt, ich hätte nie gedacht, dass ich beim Lesen so viel über die Umstände und Religionen der Zeit Jakobs lernen würde. Und bei aller Ausführlichkeit, Mann ist einfach ein meisterhafter Erzähler.
Unbedingt empfehlenswert! ( )

Thomas Mann considerou esta monumental narrativa da história bíblica de José como a sua magnum opus. Concebeu-a em quatro partes – "As Histórias de Jaacob", "O Jovem José", "José no Egito" e "José, o Provedor" – como uma narrativa unificada, um «romance mitológico» da queda de José na escravidão e da sua ascensão a senhor do Egito.

Baseado num profundo estudo da História, e utilizando detalhes pródigos e convincentes, Mann evoca o mundo mítico dos patriarcas e dos faraós, as antigas civilizações do Egito, da Mesopotâmia e da Palestina – com as suas divindades e rituais religiosos –, e a força universal do amor humano em toda a sua beleza, desespero, absurdo e dor. O resultado é uma brilhante amálgama de ironia, humor, emoção, perceção psicológica e grandeza épica.

"As Histórias de Jaacob", primeiro romance da tetralogia, foi publicado em 1933, o mesmo ano em que Mann se exilou da Alemanha devido à subida de Hitler ao poder. Nele, o autor reinterpreta as histórias de Jaacob – neto de Abrãao e pai de José – usando em cada episódio a sua prosa mais experimental, e conferindo à obra um tom sereno tingido de ironia. Numa humanizadora abordagem às figuras mais lendárias da antiguidade, Mann dota Jaacob e José de todas as características e fraquezas dos homens, para oferecer uma emocionante resposta à crueldade do ser humano.

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Einen gemischten Eindruckt hinterliess bei mir die Sprache: Es wird ein reicher Wortschatz verwendet, wobei zahlreiche dieser Wörter heute völlig aus der Mode gekommen sind und deshalb den Zugang zur Erzählung eher erschwert haben. Das zeigt aber eigentlich nur, wie sehr sich die deutsche Sprache in den letzten 80 Jahren verändert hat.

Überzeugt hat mich der elegante Satzbau, der die Geschichte sehr schön rhythmisiert hat. Sehr beeindruckend finde ich, wie Thomas Mann hier die alte biblische Jakobsgeschichte mit Gespür für menschliche Befindlichkeiten geformt und mit vielen zeitgeschichtlichen Details angereichert hat. Das hat er so souverän gemacht, dass er nie gezwungen war, die Vorlage zu verändern; allenfalls hat er sie an ein paar Stellen – wo sie ihm nicht plausibel erschien – in Zweifel gezogen und anders geordnet. Speziell wurde auch der Konflikt zwischen Labans Glauben an die alten Götter und Jakobs neuem Glauben an den Einen Gott, der in der Bibel nur kurz angedeutet wird, schön herausgearbeitet. Nun bin ich gespannt auf den zweiten Band. ( )

Tomando los capítulos del Génesis 27-36 Mann reelabora la historia de Jacob y la hace creíble. Su principal arma para ello es la ironía con la que desmitifica y humaniza una época, unas gentes y unos lugares. Creo que este libro y los siguientes de la tetralogía son necesarios para comprender la cultura occidental. Es una obra brillante por la vastedad de conocimiento que entraña (Mann tardó 4 años en escribirla - 10 la totalidad de la tetralogía), por la agilidad de la escritura, el humor y por la humanidad y la cercanía en el dibujo de los personajes. ( )