Artur Becker

Aus Sehnsucht nach seiner schwangeren Geliebten Marta, die einst von der Geheimpolizei gehetzt im Dadajsee ertrunken ist, kehrt Kuba Dernicki nach Jahren in Westdeutschland zurück in sein Heimatdorf Wilimy im polnischen Masuren. Dort, wo sein Vater seine Mutter am Hochzeitstag im Rausch erstochen hat, erwarten ihn skurrile Figuren aus seiner Vergangenheit und aus der Gegenwart, die gerade dabei sind, sich zurecht zu finden mit der vom EU-Beitritt Polens diktierten neuen Politik und den damit verbundenen Machenschaften. Unter ihnen begegnet Kuba auch der Hotelbesitzerin Justyna, einem optischen Ebenbild Martas, mit der er eine komplizierte Liebesbeziehung beginnt, deren Ausgang mehr als ungewiss ist.
Becker verwebt geschickt Geschichte und Gegenwart der Region des ehemaligen Ostpreußens, wo etwa auch Hitlers Wolfsschanze zu finden ist. Zwischen der Schilderung des ärmlichen Landlebens, das oft nur mit Wodka zu ertragen ist, und der Darstellung übersinnlicher Elemente offenbart der Autor eine Heimatlosigkeit, die nur einem Polen eigen sein kann.… (meer)