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Bov BjergBesprekingen

Auteur van Auerhaus

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Besprekingen

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Da sieht man einmal aspekte zur Buchmesse - und ist gleich von allen vorgestellten Büchern fasziniert, darunter Bov Bjergs Serpentinen. Dann ergab sich die Gelegenheit, das Buch auszuleihen, und ich habe erneut das Experiment gewagt, ein Finalisten-Buch des Deutschen Buchpreises zu lesen.

Beschrieben als "Road-Trip" und "Coming-of-Age" Roman erwartete ich einen Text in der Richtung von Tschick, und merkte schnell, dass dieser Roman ein ganz anderer ist. Ja, es ist eine Art Road-Trip - der Vater besucht mit dem Sohn die Orte seiner Kindheit - aber überwiegend besucht er doch im Geist seine Vergangenheit. Und die Serpentinen, die befahren werden, zeigen sich auch im Gedankenfluss. Und folgerichtig findet sich auch keine lineare Erzählung, sondern man wird mit mal kürzeren, mal längeren Bruchstücken aus Vergangenheit und Gegewart im Erleben des Vaters konfrontiert, der Sohn bleibt Begleiter und beobachtetes Objekt des Erzählers.

Die Gedanken des Vaters, eines angesehenen Soziologieprofessors, kreisen um seine Väter-Geschichte, die vom Suizid geprägt ist. Dieses Thema, sozusagen der "schwarze Faden" des Buchs, machte es mir nicht ganz einfach, mich auf den Text einzulassen. Gleichzeitig wollte ich recht schnell wissen, ob manches, das anfangs nur in Andeutungen erwähnt wird, am Ende real wird oder nicht. Und so hat mich der Roman dann doch noch in seinen Bann gezogen, was für mich auch am Schreibstil lag.

Düsteres Thema, aber ein aus meiner Sicht in sich stimmiger Text - das Novembergrau gab den passenden Rahmen, aber manchmal musst ich den Roman auch ein wenig zur Seite legen und die sonnigen Tage genießen.
 
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ahzim | 1 andere bespreking | Nov 21, 2020 |
Ein depressiver Mann fährt mit seinem etwa neunjährigen Sohn die Straßen seiner Kindheit ab, erinnert sich an Schläge, Selbstmorde, Unterdrückung, Lügen. Seinen eigenen Aufstieg sieht er skeptisch. Er konnte die Armseligkeit emotional nicht hinter sich lassen.
Der Junge ist ein erfrischendes Gegengewicht, doch kann er den Vater in seiner selbstzerstörerischen Tendenz kaum aufhalten. Ein seltsames, deprimierendes Buch, das Hoffnungsschimmer aufzeigt, aber wenige.
Die echte Hölle ist halt doch in jedem selbst, denn objektiv betrachtet ist dem Protagonisten alles geglückt, Beruf, Beziehung, Familie. Er ist als Professor doch privilegiert, ist beruflich frei und selbstbestimmt, darf forschen, verdient genug, hat ein Kind, das er liebt.
Doch die Herkunft hält ihn. Die Serpentinen der Straßen in die Vergangenheit symbolisieren das Hin und Her.½
 
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Wassilissa | 1 andere bespreking | Jun 9, 2020 |
I would have liked to like this book better. The setting and the way of narrating the story are right up my alley.
But I just couldn't connect to the characters, and had the feeling I was meant to. Young people in their late teens, still going to school, more or less abandonded by the rest of humanity as flatmates in an empty house, without interests or hobbies or outside contact. Shoplifting as their only social contact. I would have been bored.
A den of our for me and my friend - we had something of the sort, actually. We used it to enjoy ourselves. (Chips, books, games, films, endless talking.) We are told that these were good times. (Or are we? I'm not sure anymore.) But we aren't shown what was so good about them. Maybe they actually were the best of times. A depressing thought.
The writing is solid, though.
 
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HerrRau | 2 andere besprekingen | Jun 4, 2017 |
Sechs Jugendliche kurz vor dem Abitur haben sich irgendwo in der Provinz in einem alten Bauernhaus eine WG eingerichtet. Die Geschichte spielt irgendwann um 1970 und Erwachsene, die sie lesen, kommen wohl um einen Hauch Wehmut nicht herum. Wobei Bjerg keineswegs in Nostalgie schwelgt, sondern seinen Finger in die Wunden der Realität einer Jugend legt, die weder geradlinig noch sanft verläuft. Sechs sehr verschiedene Charaktere finden sich für ein paar Monate zusammen, um sich gemeinsam auf ihr Leben vorzubereiten - auch wenn sie das zu dem Zeitpunkt noch gar nicht wissen.
Am Anfang steht das Umschneiden eines Weihnachtsbaums am Dorfplatz, das Ende ist bittersüß. Dazwischen gibt es viel Realität, viel Wahrhaftiges und einen großen Schuss Ironie. Auch wenn er sich streckenweise wie ein Jugendbuch liest - der Roman ist vor allem für Erwachsene geschrieben.½
 
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koanmi | 2 andere besprekingen | Sep 9, 2016 |
Sechs Achtzehnjährige ziehen gemeinsam in ein Haus. Hauptsächlich geht es darum, einen der ihren vor dem Selbstmord zu bewahren.
Das Buch ist unglaublich gut. Es ist streckenweise sehr witzig und natürlich für meine Generation, die zur erzählten Zeit (den 80ern) jung war, mit vielem behaftet, was man wieder erkennt. Das Buch hat wunderbare Einfälle, wunderbare Personen, wunderbare Dialoge und liefert seine Deutung in Höppners Abi-Aufsatz auch gleich mit. Denn es hat eine sehr klare Botschaft: Egal wie dein Leben ausgeht - und leider ist das echte Leben nicht immer so harmonisch wie oftmals die Literatur – jedes Leben hat Momente, die einfach großartig sind, die sind wie das Auerhaus zur besten Zeit. Die Gegenwart zählt, und es ist besser, nicht zu sehr zu warten- denn das, was jetzt ist, sind die wunderbaren Jahre. Ich mochte das Buch sehr und je mehr ich darüber nachdenke, desto lieber mag ich es.

Übrigens ist auch das Hörbuch empfehlenswert und auch für Jugendliche geeignet.
 
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Wassilissa | 2 andere besprekingen | Feb 9, 2016 |
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