Remo H. Largo

"Babyjahre" und "Kinderjahre" sind zwei wunderbare Bücher von Remo Largo, die ich wirklich hilfreich finde und die auch wissenschaftlich absolut fundiert wind. "Schülerjahre" gefiel mir dagegen weniger, auch mochte ich den Dialogstil nicht, in dem das Buch geschrieben ist.
Und nun also "Jugendjahre". Auch dieses Buch ist im Dialogstil. Das ist einerseits gar nicht schlecht, weil es irgendwie die Lesbarkeit erleichtert und alles in kurze, gut zu verstehende Abschnitte gliedert. Ich hätte es aber lieber anders gehabt: Thematisch abgegrenzte Kapitel, mit wissenschaftlich fundierten Infos, die Tabellen im Text und nicht im Anhang. Die Infos finden sich, aber dazwischen gibts viel "Gespräch".
Dennoch fand ich das Buch sehr gut. Es entspannt, nennt die Dinge beim Namen, verteufelt nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass es auch für die Pubertierenden selber ein gutes Buch ist. Am besten ist Largo, wenn er an seins Spezialgebiete anknüpft, Langzeitstuden, Bindungsverhalten, diese Dinge.
Auch die Verknüpfung mit modernen Klassikern der Jugendliteratur find ich gut - etwa "Herr der Ringe" als Pubertätsroman. Einzelne Kapitel konnte ich weniger nachvollziehen, z.B. hätte ich mir im Kapitel über Essstörungen viel mehr und andere Infos gewünscht.
Aber insgesamt ist es ein gutes Buch, auf jeden Fall. Und es liest sich auch leicht.… (meer)