Steffie van den Oord

Westerbork war zunächst ein niederländisches Lager für Flüchtlinge aus dem Deutschen Reich. Nach der Besetzung Hollands durch die deutsche Wehrmacht wurde Westerbork zu einem Durchgangslager für Menschen, die in die Konzentrationslager in Polen deportiert werden sollten.

Die niederländische Autorin van den Oord wurde bei ihren Recherchen zu einem Buch über das Schicksal eines Auschwitzüberlebenden auf eine jüdische Niederländerin aufmerksam, die im Lager Westerbork als Revuegirl um ihr Leben kämpfen musste. Van den Oord traf Hannelore Cahn in New York und führte zahlreiche Interviews über das ungewöhnliche Leben der ehemaligen Gefangenen. Dieser Augenzeugenbericht und weitere Quellenstudien, sowie Befragungen weiterer Zeitzeugen bilden die Grundlage des Romans. Im Anhang werden Begriffe aus der Zeit der Besetzung Hollands erläutert, und es wird das weitere Schicksal, der im Roman vorkommenden Personen erläutert.

Die Autorin versteht es, ihre Personen lebendig darzustellen. Wir nehmen teil an ihren Gedanken, Sorgen, Lieben und den Todesängsten. Für die "Unterhaltung" der SS gab es in Westerbork ein Revuetheater. Hannelore Cahn war eines der Revuegirls. Trotz der lebensbedrohlichen Situation fand sie ihre Auftritte aufregend. Sie vermisste ihren Verlobten, der den Nazis entkommen war. Ohne zu ahnen, dass ihr Verlobter ihre Befreiung plante, fand die junge Frau Gefallen an einem jüdischen Mitgefangenen, der für den Ordnungsdienst des Lagers arbeiten musste. Beide verliebten sich ineinander. Der Plan ihres Verlobten gelang, und er konnte Hannelore Cahn befreien. Der deutsche Lagerkommandant zwang den jüdischen Ordnungsdienstler, die Entflohene zu suchen und zurück zubringen. Ansonsten werde er nach Auschwitz deportiert.

Er findet die Entflohene und stellte diese vor eine schwierige Entscheidung zwischen Verlobten und Geliebten. Hannelore Cahn kehrte schließlich ins KZ zurück und rettete damit das Leben des Geliebten.… (meer)