Das Buch ist gut gemeint, aber Messner ist zu bedingungslos voller Lob für Preuss - so sehr, dass es der Glaubwürdigkeit schadet. Die Struktur ist alles andere als leicht nachvollziehbar, aber der Ansatz, Originaldokumente vorwiegend für sich sprechen zu lassen (sowohl Preuss selbst als auch Zeitgenossen) geben Authentizität zurück.
Leider wenig Biographisches (nicht Messners Schuld), so dass Messners Anliegen, Preuss durch seine Touren sprechen zu lassen, im Prinzip kein Ansatz, sondern eine Notwendigkeit ist.
Preuss bleibt schemenhaft, ein Phantom, es ergibt sich ein merkwürdiges Bild aus dem, was bekannt ist - zu vielschichtig, um wahr zu klingen.
Eines aber wird deutlich: Die mentale Stärke Preuss' muss unfassbar groß gewesen sein. Und eine widersprüchliche, aber beneidenswerte Mischung aus intelligentem, diszipliniertem, strukturiertem Denken auf der einen und einer kindlichen Freude an den Bergen auf der anderen Seite!