Ein hochinteressantes Buch.
Viel Nachdenklichkeit, reflektierte Entwicklung der Hauptfigur mit Tiefgang und wenigen Klischees. Angenehmerweise lässt der Autor auch die Zurückhaltung vermissen, die manch kriegerische Handlung in anderen fantastischen Werken zu einem heroischen Erlebnis werden lässt: „Drachenkind“ wird stellenweise widerlich, abstoßend und brutal, und Eric selbst weidet sich zum Schluss gnadenlos am Schmerz seiner Feinde.
Dann ist das Buch plötzlich zu Ende. Abrupt, unbefriedigend und alles andere als fertig. Viele Fragen nicht beantwortet, viele Rätsel nicht gelöst, und die Geschichte hat zwar zum Teil ein Ende gefunden, andererseits aber auch nicht.
War es das jetzt? Oder folgen da noch weitere Bände? Es ist extrem unpraktisch, dass die Autorin oder der Autor nicht einmal ein Pseudonym gewählt hat, sondern komplett ohne Namen bleibt. So kann ich nicht nachsehen, ob er schon andere Bücher geschrieben hat, ob weitere Bände geplant sind oder die Geschichte vom Drachenkind damit zu Ende erzählt ist, kann auch nicht hin und wieder suchen, ob es etwas neues gibt. Schade, der Autor wäre das durchaus wert gewesen.
Nur einen Twitter-Account gibt es, in dem in den letzten Monaten aber nur Fotos zu finden sind – nein, tut mir leid, wenn Social Media die einzige Möglichkeit sind, weitere Werke eines Autors zu finden, dann werde ich eben keine finden.
Das Buch an sich wäre mir 4-4,5 Sterne wert gewesen. Die Unannehmlichkeiten außen herum und die Tatsache, dass ich nicht wissen kann, ob ich diese Geschichte nun zu Ende gelesen habe oder nicht, führen zum Punktabzug.
EDIT: Der Autor/die Autorin hat sich hier auf der Plattform direkt an mich gewendet und unter anderem erklärt, dass es weitere Bände geben soll. Das lässt das Ende in besserem Licht erscheinen, außerdem habe ich so die Möglichkeit, sie/ihn direkt anzuschreiben. Entsprechend korrigiere ich die Punktzahl auf 4,5 nach oben. ( )