Rolf Bricker

Der 1. Frankfurter Auschwitz-Prozess (1963–1965) ist eines der be-deutendsten Beispiele für den Umgang der Justiz in der Bundes-republik Deutschland mit NS-Gewaltverbrechen.Der 430-stündige Tonbandmitschnitt der Hauptverhandlung –ursprünglich angefertigt als Gedächtnisstütze für das Gericht undheute ein einzigartiges historisches Dokument – bildet das Kern-stück der Dokumentation. Diese mündlichen Zeugnisse wurdenverschriftet, inhaltlich detailliert erschlossen und mit einem Anmer-kungsapparat versehen. Neben den Aussagen von über 300 Zeugen,in 11 unterschiedlichen Sprachen, enthalten die Tonbandaufzeich-nungen die Schlussworte der Angeklagten, Plädoyers von Staatsan-waltschaft, Verteidigern und Nebenklagevertretung sowie diemündliche Urteilsbegründung.Ausgewähltes Quellenmaterial aus den Hauptakten sowie dieProzess-Mitschrift des protokollführenden Richters ergänzen dieDokumentation der 183 Verhandlungstage. Eine Fülle von Begleit-materialien erzählt die Vor- und Nachgeschichte des Prozesses undmacht einen Teil der schriftlichen Beweisstücke zugänglich. Die DVDenthält ferner eine große Anzahl von Fotos, Hörbeispiele aus demTonbandmitschnitt, Lagerpläne und Karten. Einführende Texte so-wohl zum Prozessverlauf als auch zur Geschichte des Lagers Ausch-witz ermöglichen einen intensiven Einstieg in die Materie.Die umfassende Dokumentation ermöglicht eine intensive Aus-einandersetzung mit dem Geschehen in Auschwitz selbst ebensowie mit dem juristischen Umgang mit NS-Verbrechen in der Bundes-republik Deutschland. (fonte: Fritz Bauer Institut)… (meer)