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Besprekingen

2005 beauftragte Außenminister Joschka Fischer eine inter-nationale Historiker-kommission, die Geschichte des Auswärtigen Amtes während der Nazizeit und vor allem seine fast nahtlose Weiterarbeit mit vielen ehemaligen Nazidiplomaten nach der Gründung der Bundesrepublik 1949 in Bonn zu untersuchen. 2010 wurde die Studie veröffentlicht, die - gestützt auf zahlreiche bis heute unter Verschluss gehaltene Akten – den Mythos wiederlegt, das Auswärtige Amt sei von 1933 bis 1945 ein Hort des Widerstands gewesen. Es schirmte die »Judenpolitik« des Dritten Reichs nicht nur nach außen ab, sondern war in allen Phasen aktiv an ihr beteiligt. Opposition aus dem Auswärtigen Dienst heraus blieb individuell und die Ausnahme. Nach Kriegsende wurden nur wenige Beamte für ihr Verhalten zur Rechenschaft gezogen, viele konnten auf ihre Wiederverwendung hoffen und setzten ihre Karriere fort.
 
Gemarkeerd
GI_Riga | Feb 28, 2011 |