Michal HvoreckyBesprekingen

Wer tiefe Einblicke in eine Trollfabrik sucht, ist mit diesem Buch gut beraten. In der dystopischen Geschichte gerät der Ich-Erzähler immer tiefer in die Szene jener, die andere mit Hilfe von sozialen Medien schlecht machen und deren Existenzen ruinieren. Die Geschichte spielt in der nahen Zukunft (Europa ist mittlerweile zu einer Festung v.a. gegenüber dem osten geworden), der Ort der Handlung mag wohl die Slowakei sein.
Hvorecky zeichnet ein äußerst realistisches Bild jener Machenschaften im Internet, die bereits heute häufig stattfindet. Der Autor ist im Brotberuf Journalist, was ihm bei der Detailtreue hilft, ihn aber gleichzeitig ganz offensichtlich daran hindert, seine Geschichte in einen packenden, stilistisch hochwertigen Roman zu transformieren. Und auch wenn die ANleihen an George Orwell teilweise bemüht rüberkommen - lesenswert ist das recht dünne Buch allemal.½