Mohammed Khair-Eddine

Lahcen Agoun'chcich hat sich aus der Gesellschaft zurückgezogen und lebt einsam in den Bergen des Anti-Atlas. Er macht Jagd auf verbrecherische Berberclans im Süden Marokkos, die den Tod seiner Schwester zu verantworten hatten. Bei einer Resie in den Norden wird er mit der kolonialen Wirklichkeit konfrontiert und gerät zwischen die Fronten eines Berberaufstands gegen die französischen Kolonialherren. Khaïr-Eddines Hauptprotagonist, der einsame Außenseiter Agoun'chich steht dabei ganz in der literarischen Tradition der ehren- und heldenhaften Outlaws à la Robin Hood und Zorro.

Khaïr-Eddines wehmütige Hommage an seine Heimat und alte Berbertraditionen beschreibt den wilden Süden Marokkos in der Phase des Übergangs zwischen archaischem Clanwesen und kolonialer Verwaltung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert. Der Roman bietet letzte Einblicke in das Stammeswesen der Berber, dass in der damaligen Form heute nicht mehr exisitiert und ist sohin auch literarischer Vorreiter der Berberpride-Bewegung.… (meer)