Kurt Lütgen (1911–1992)

Das dritte Buch in meiner James-Cook-Reihe. Ähnlich Hookers "Wind und Sterne" ein biographischer Roman; aber während jener eher uninspiriert James Cook durch seine drei Reisen (und nur seine Reisen) folgt, zeichnet dieser Cooks Leben von seiner Jugend bis zum bekannten Ende auf Hawaii nach und versucht immer wieder, charakterliche Linien und rote Fäden in seinem Leben nachzuzeichnen.

Ja, dies ist ein Jugendbuch aus den frühen 50er Jahre; ja, es ist sprachlich angestaubt, es ist aus heutiger Sicht sexistisch, rassistisch und kolonialistisch; es übt sich in Heldenverehrung (die deutsche Jugend damals brauchte ja jemanden unverfänglichen, zu dem man aufblicken konnte) und verschweigt die meisten kritischen Punkte und Schwächen; aber es ist ein handwerklich gut geschriebenes und engagiertes Buch und dem Geiste nach ist es Cook und seiner Zeit vermutlich näher als unsere heutige, ach so aufgeklärte und abgeklärte Epoche.

Mit etwas historischem Bewusstsein gelesen ist es immer noch ein lohnenswertes Buch, das dem geneigten Leser diesen größten aller Entdeckungsreisenden und gleichzeitig eine Sichtweise aus früheren Jahrzehnten näherbringt. Als Ergänzung würde ich Tony Horwitz "Cook. Die Entdeckung eines Entdeckers" empfehlen.… (meer)