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Werken van Ina Müller

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Echo, Comedy-Preis, Grimme-Preis - es gibt wohl keinen relevanten deutschen Medien-Preis, mit dem Ina Müller in den letzten paar Jahren nicht bedacht worden ist. Verdientermaßen, denn ein Format wie "Inas Nacht", welches für den gediegen-drögen NDR geradezu revolutionär-anarchisch ist, sucht sicherlich seinesgleichen. Es war allerdings die Ehrenbürgerwürde ihres Geburtsorts Köhlen bei Cuxhaven, die Müller aus dem Stuhl warf. "Ick frei mi tüchtig", jubilierte sie bei der Verleihung. In der Ehrenbürgerwürde enthalten: ein Braten pro Jahr vom Schlachter und eine Dauerkarte des örtlichen Fußball-Landesligisten.

Eines der meist benutzten Attribute für Müller ist also "authentisch". Insofern ist es zunächst einigermaßen erstaunlich, dass "Das wär dein Lied gewesen" zunächst eher verhalten beginnt. Wer nun abwinkt, verpasst allerdings die feinsinnige Abrechnung mit einem Verflossenen. Tatsächlich typisch Ina Müller sind hingegen "Die Nummer" oder das darauf folgende "Ja ich will", denen zum einen die Gratwanderung zwischen "frech" und "ordinär" gelingt, und die zum anderen schlicht hervorragende Deutschpop-Songs sind - garniert mit einer rauchigen Stimme, als sei der Hamburger Schellfischposten nicht nur Müllers Bühne, sondern auch ihr Wohnsitz.

Selbst wenn Müller beziehungsweise ihr Texter Frank Ramond bei "Paparazzia" in die "Reim dich oder ich fress dich"-Falle tappen oder aber das Thema von "Handtaschen" nicht erst seit dem unsäglichen Mario Barth ergründet werden soll - Songs wie das breit grinsende "Brittpopp" oder das gefühlvolle "Fast drüber weg" entschädigen für den ein oder anderen schlageresken Ausfall. Wirkliches Manko allerdings ist das fast durchweg fehlende Lokalkolorit, das - wenig überraschend - ihr plattdeutsches Album "Schallplatte - nied opleggt" ausgezeichnet hatte.

Die Grenze zum Konsenspop ist zwar nicht weit entfernt, doch es gelingt Müller großenteils, ihre Authentizität zu bewahren. Das grenzt sie vom Gala-Chanson Marke Barbara Schöneberger, aber auch von den Lolita-Trällereien einer Annett Louisan ab. Die Frage "Grammy statt Grimme" wird sich sicherlich nicht stellen, denn "Das wär dein Lied gewesen" ist nicht mehr und nicht weniger als gut gelungener Pop. Mit Widerhaken, die sich nicht immer sofort offenbaren. Und wer sich im niedersächsischen Outback auskennt, weiß, dass anerkennendes Nicken schon eine hohe Form des Lobes darstellt. Hast fein mokt, mien Deern
… (meer)
 
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dls_nowo_media | Jun 29, 2013 |

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