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Christiane Neudecker

Auteur van Sommernovelle

6 Werken 25 Leden 4 Besprekingen

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Fotografie: Wikimedia

Werken van Christiane Neudecker

Sommernovelle (2015) 8 exemplaren
Nirgendwo sonst: Roman (2008) 5 exemplaren
Das Siamesische Klavier (2010) 5 exemplaren
Der Gott der Stadt: Roman (2019) 5 exemplaren
Boxenstopp: Roman (2013) 1 exemplaar

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Besprekingen

Am 16. Jänner 1912 versinkt der Dichter Georg Heym beim Schlittschuhlaufen in Berlin unter dem Eis. Ein Jahr zuvor entsteht sein Faust-Fragment, das nun von der Protagonistin Katharina Nachtrab, Regie-Studentin an der fiktiven Ostberliner Piscator-Schule, zusammen mit ihren drei Kommilitonen und einer Kommilitonin unter der Leitung des berühmt-berüchtigten Korbinian Brandner inszeniert und uraufgeführt werden soll. Am Ende ist eine/r der fünf Studierenden tot, erhängt im Gebälk der Probebühne.
Neudecker, selbst Regisseurin, siedelt den Roman fünf Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer an und spannt einen weiten Bogen, der sich über fast hundert Jahre erstreckt. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit der Kunst - bei Heym ebenso wie bei den Studierenden. Die damit verbundene Absolutheit, die künstlerisches Schaffen (fast) nur ermöglicht, wenn Grenzen übertreten werden und letztendlich ein Pakt mit dem Teufel geschlossen wird. Berlin selbst ist dabei alles andere als ein Nebenschauplatz. Die Stadt, ihre Geschichte und ihre Entwicklung werden im Roman ebenso inszeniert wie die Biographien der fünf STudierenden und ihres Lehrers, dem nicht zuletzt eine Stasi-Vergangenheit anhaftet.
Neudecker zeichnet sich durch das ausgezeichnete Beschreiben aus. Sie ist detailverliebt, jede Szene wird akribisch dargestellt. Weil sie aber exzellent mit Worten umzugehen weiß, erscheinen ihre Beschreibungen stets plastisch und keineswegs langweilig. Der Roman bleibt über lange Strecken sehr spannend, nur am Ende hätte sich die Autorin doch auf Kürzungen einlassen sollen.
… (meer)
½
 
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koanmi | 1 andere bespreking | Dec 30, 2019 |
„Sie werden seine Welt betreten und durch seine Abgründe schreiben. Sie werden seine Zerrissenheit spüren, seine Qualen, sein Genie. Sie werden seinen Dämonen begegnen – und ihren eigenen.“ (Zitat Seite 115)

Inhalt
Nur fünf freie Plätze gibt es jährlich für das Regiestudium der Erwin Piscator Hochschule für Schauspielkunst in Berlin. 1995 geht für die einundzwanzigjährige Katharina Nachtrab ein Traum in Erfüllung, sie wird aufgenommen. Der berühmte Regisseur Korbinian Brandner, Professor an dieser Hochschule, wird den Lehrgang als Mentor selbst unterrichten. Am 16. Januar 1912 war der expressionistische Lyriker Georg Heym beim Schlittschuhlaufen auf der Havel ertrunken, als er seinen Freund rettete. Am 16. Januar 1996 soll Heyms Faust-Fragment aufgeführt werden. Jeder der fünf Regiestudenten erhält von Brandner nur einige Sätze zur Bearbeitung und muss die eigene Szene mit den jeweils anderen vier Mitgliedern der Gruppe als Schauspieler auf die Bühne bringen. Doch zunächst müssen sie die Zusammenhänge finden und eine intensive Spurensuche beginnt. Doch statt der Aufführung gibt es am 16. Januar 1996 auf der Probebühne einen Toten.

Thema und Genre
Dieser Roman spielt in der Welt des Theaters und zeigt die Extremsituationen für junge Schauspieler und Regisseure, den enormen Druck schon während der Ausbildung. Das Buch handelt von Ehrgeiz und Träumen sich künstlerisch zu verwirklichen, von Grenzen, die dabei überschritten werden. Es geht um Realitäten, die sich verwischen und in Besessenheit enden. Hier ist Faust das Kernthema, Mephisto, Mystik, Georg Heym und sein Fragment. Die Handlung spielt 1996 in Berlin, wo die Wende das Ost-West-Denken noch lange nicht beendet hat und die politische Vergangenheit noch sehr präsent ist.

Charaktere
Die Autorin zeichnet jeden ihrer unterschiedlichen Charaktere stimmig und nachvollziehbar bis ins Detail und mit einer Vielfalt von unterschiedlichen Eigenschaften, was mit zur Spannung und Faszination dieses Romans beiträgt. Brandner, der geniale Regisseur, der die Schwächen seiner Schüler schonungslos beim Namen nennt, ein Dämon, der gegen die eigenen Dämonen kämpft. Katharina, Tadeusz, Schwarz, Francois und Nele fühlen sich bald als Gruppe, doch das Faust-Fragment macht sie zu ehrgeizigen Konkurrenten, obwohl sie als Team zusammenarbeiten müssten.

Handlung und Schreibstil
Die Geschichte ist vielschichtig, denn jeder der Protagonisten kämpft nicht nur um den eigenen künstlerischen Erfolg, der schon in diesem ersten Studienjahr von der Schulleitung laufend hinterfragt wird, sondern auch gegen die eigenen Dämonen, Ereignisse, die ihr bisheriges Leben geprägt haben und ihr Verhalten noch immer beeinflussen.
Die Handlung beginnt mit einem Prolog, der gleichzeitig Rückblende und Vorschau ist und endet mit einem kurzen Epilog. Die einzelnen Kapitel sind in fünf übergeordneten Hauptteilen zusammengefasst. Katharina ist die Ich-Erzählerin, doch die Autorin wechselt die Erzählperspektive und zeigt in einzelnen Kapiteln auch die Gedanken und Handlungen der anderen Hauptprotagonisten auf, eine geniale Vorgehensweise, um dem Leser weitere Informationen zu geben, die Katharina nicht wissen kann. Dies gibt der Handlung einen unwiderstehlichen Sog und Spannung.

Fazit
Ein atmosphärisch dichter, vielschichtiger und spannender Roman. Nicht nur die Handlung, auch die Sprache fasziniert. Lebendige Schilderungen, Metapher als Verweise auf Georg Heyms Lyrik, Symbole und Charaktere zwischen realer Zerrissenheit und Besessenheit für die Kunst überzeugen. Ein Buch und Leseerlebnis, das begeistert.
… (meer)
 
Gemarkeerd
Circlestonesbooks | 1 andere bespreking | Oct 30, 2019 |
Panda und Lotte aus Süddeutschland wollen die Welt verbessern. Es ist 1989 und die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl liegt noch nicht lange zurück. Sie wollen auf einer Nordseeinsel Freiwilligendienst auf einer Vogelstation leisten. Die Station wird von einem Professor geleitet, der meist nicht anwesend ist. Außerdem ist dort eine bunt gemischte Gruppe von Freiwilligen.
Panda und Lotte sind 15 – nicht mehr Kind, aber auch nicht erwachsen. Sie sind noch auf der Suche, wie sie ihr Leben gestalten wollen. Obwohl sie idealistisch sind, fühlen sie sich oft unsicher.
Hiller hat eine besondere Beziehung zu Panda und unterstützt sie beim Zählen der Vögel. Lotto verliebt sich in den Studenten Julian. Die Mädchen lernen jeden Tag mehr. Sie beginnen, das zu hinterfragen was geschieht und werden damit erwachsener. Das bedeutet auch zu akzeptieren, dass es nicht nur Gutes und Angenehmes im Leben gibt. Dass vieles nur Schein ist, erkennen sie dann auch und treffen ihre Entscheidung.
Wunderbar ist die Umgebung auf der Insel beschrieben. Mir kam es vor, als könnte ich den Wind und das Salz auf der Haut spüren.
Sprachlich ist das Buch sehr bildhaft und poetisch. Die Atmosphäre dieser Zeit ist sehr gut nachzuempfinden. Die Personen sind auch sehr schön beschrieben, so dass ich mir gut ein Bild von ihnen machen konnte.
Das Cover ist wundervoll und unterstreicht die Geschichte sehr gut.
Diese bezaubernde, manchmal auch etwas wehmütige Novelle hat mir sehr gut gefallen und ich kann sie nur empfehlen.
… (meer)
 
Gemarkeerd
buecherwurm1310 | 1 andere bespreking | Mar 22, 2019 |
Vielleicht geht es allen so, dass es diesen einen Sommer gibt, der die Kindheit vom Erwachsensein trennt; einen Sommer, nach dem vielleicht äußerlich nicht viel anders ist, nach dem man immer noch zur Schule geht und immer noch bei den Eltern wohnt, und in dem sich dennoch die Gewichte unwiderruflich verschoben haben.

„Sommernovelle“ erzählt, in wunderschöner, poetischer Sprache und in Bildern, die dem Leser lange in Erinnerung bleiben, von genau jenem Sommer bzw. Frühsommer im Leben der zwei jungen Protagonistinnen: der nachdenklichen, genau beobachtenden Panda und ihrer besten Freundin, der verträumten, künstlerisch begabten Lotte, die Panda einerseits im Erwachsenwerden voraus und gleichzeitig doch kindlich verletzbar ist. Beeindruckend sicher vermittelt die Autorin Gedanken- und Gefühlswelt der Erzählerin, ohne sie älter oder jünger erscheinen zu lassen, als sie ist.

Panda und Lotte sind zum ersten Mal ohne die Eltern vereist, und zumindest in Pandas Fall wird bald klar, dass die Reise auch eine kurze Flucht vor den Sorgen daheim darstellt. Verschlagen hat es die beiden auf eine Vogelbeobachtungsstation an der Nordsee, doch während sie wirklich etwas über Vogelbeobachtung lernen, sind es vor allem die fast surreal wirkenden menschlichen Bewohner der Station, die den Stoff dieses Buches ausmachen, und deren Komplexitäten, Enttäuschungen und Kompromisse sich als zuviel für die Mädchen erweisen werden.

Am Ende kehren Lotte und Panda nach Hause zurück – etwas reifer, vielleicht etwas illusionsloser; und vermutlich staunen sie, wie auch der Leser, dass dieser „Sommer“, in dem sich so viel ereignete, nur knapp zwei Wochen währte.
… (meer)
 
Gemarkeerd
littlegreycloud | 1 andere bespreking | Jul 4, 2015 |

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