David Sieveking

Wenn die eigenen Eltern alt werden, ist das ein enormer Einschnitt im Leben. Auch David Sieveking erfährt das schmerzlich, als seine geliebte Mutter schon verhältnismäßig früh an Alzheimer erkrankt und rapide abbaut.
Ich habe den Film nicht gesehen, der wahrscheinlich noch besser ist. Aber auch das Buch hat mir gut gefallen. Es ist sehr gelungen, wie der junge Mann die Ehe seiner Eltern und den Verlust der Mutter persönlich und doch respektvoll distanziert darstellt. Die Eltern führten eine offene Beziehung, in der allerdings doch die Frau die traditionelle Rolle einnahm, der Familie zuliebe keine eigene Karriere machte und dem Mann alle Freiheiten ließ. Es ist interessant und durchaus berührend, wie dann am Ende des Lebens der Vater die Verantwortung für seine Frau übernimmt und sie zuhause pflegt. Sehr befremdlich finde ich die Situation im Krankenhaus. Insgesamt hat das Buch durchaus auch etwas Beängstigendes, denn der schnelle Krankheitsverlauf und die Schwierigkeit angemessene Unterstützung zu finden sind ja nicht einfach zu bewältigen. Doch unterm Strich ist dieses Buch positiv und definitiv lesenswert.… (meer)