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Am 27. April 1945 kommt der letzte registrierte HĂ€ftling ins Konzentrationslager Dachau. Zwei Tage vor der Befreiung durch die Amerikaner. Er ist ein Pole und bekommt die Nummer 161.896. Woher kam er? Warum musste er ins KZ? Was ist aus ihm geworden? Wir fangen an zu suchen. Die Recherche fĂŒhrt uns durch halb Europa, ĂŒber Frankreich bis nach Polen, in die dĂŒsteren Jahre des Zweiten Weltkriegs, in eine Spionagegeschichte und zur Familie des HĂ€ftlings mit der Nummer 161.896.

Der Name Mieczyslaw Charecki. Geboren am 8.12.1915 in Leningrad. Vor dem Namen steht "Sch" fĂŒr Schutzhaft. Charecki war also politischer HĂ€ftling, kein Jude. Und dann ist noch ein "P" verzeichnet. Er war Pole, obwohl er in Leningrad zur Welt gekommen war.

Die PuzzlestĂŒcke von Chareckis‘ Biografie zeugen von Krieg, Krankheit und Tod. Aber es ist auch eine Geschichte vom Überleben. ZufĂ€llige Festnahme Bis zu seiner Befreiung aus dem KZ Dachau hat Charecki eine grausame Odyssee durch insgesamt drei Konzentrationslager hinter sich. Am 2. Januar 1944 wird er im KZ Majdanek inhaftiert. In der heutigen GedenkstĂ€tte ist ein Fragebogen archiviert, den Charecki 1974 ausgefĂŒllt hat – wahrscheinlich um RentenansprĂŒche geltend zu machen. Darin beantwortet er unter anderem die Frage, warum er ins KZ musste. Am 15. September 1943 sei er in einem Zug in Minsk verhaftet worden.

Er sei auf dem Weg zur Arbeit gewesen, dann habe es eine Explosion in dem Zug gegeben, erklĂ€rt er in dem Fragebogen. Mit ihm wurden 26 weitere MĂ€nner festgenommen. Anna WĂłjcik ist Archivarin in der GedenkstĂ€tte, sie erklĂ€rt: "Charecki schreibt, dass er auf dem Feld III war. Dieses Feld wurde von den HĂ€ftlingen als Todesfeld bezeichnet, weil die Lebensbedingungen dort so schwierig waren." Todesfeld - das heißt: Terror der SS. GewalttĂ€tige Kapos. Krankheit und Hunger. Von Januar bis MĂ€rz 1944 ist Charecki hier, bis er ins KZ Natzweiler-Struthof im besetzten französischen Elsass deportiert wird. Sechs Wochen im Krankenrevier Ab 1941 inhaftiert die SS in Natzweiler und den Außenlagern 50.000 Menschen. Mieczyslaw Charecki liegt sechs Wochen nach seiner Ankunft im Krankenrevier. RenĂ© Chevrolet von der KZ-GedenkstĂ€tte schildert die unhygienischen, menschenunwĂŒrdigen ZustĂ€nde von damals: "Die Zahl der Kranken war im Sommer 1944 so hoch, dass eine Baracke fĂŒr sie nicht mehr ausreicht. Sie lagen in Dreifachstockbetten ĂŒbereinander. Viele waren an der Ruhr erkrankt. Wenn also ein HĂ€ftling der ganz oben lag, Durchfall hatte, dann fielen die Exkremente auf die Körper und Gesichter der darunter Liegenden."

Von Mieczyslaw Charecki ist ein detailliertes Dokument erhalten: Sein Krankenblatt. Darauf ist seine Fieberkurve verzeichnet und der Vermerk, dass er an einem MagengeschwĂŒr litt sowie schweren Husten hatte. Es gibt sogar eine Skizze seiner Lunge. Der Lagerarzt war davon ausgegangen, dass Chareckis‘ Lungenprobleme vom Arbeiten in einem Tunnel herrĂŒhrten. Vieles spricht dafĂŒr, dass es sich um den Tunnel von Sainte-Marie-aux-Mines handelt. Hier sollen die HĂ€ftlinge einen bestehenden Eisenbahntunnel zu einer Werkshalle umbauen, um entsprechend vor Luftangriffen geschĂŒtzt zu sein. Schwerstarbeit fĂŒr die HĂ€ftlinge. Zwölf Stunden pro Tag. Schienen rausreißen, Steine schleppen, den Boden betonieren. "Vernichtung durch Arbeit". Den ganzen Sommer 1944 schuftet Charecki hier. Den Tunnel gibt es noch, inzwischen fĂŒhrt eine Schnellstraße hindurch. Der letzte HĂ€ftling von Dachau.
… (meer)
 
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MemorialeSardoShoah | Mar 25, 2023 |

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