Ron Ulrich

Helmut Sonneberg alias „Sonny“ ist ein Original unter den Fans von Eintracht Frankfurt, Lebenskünstler und Holocaust-Überlebender: In der hr-Doku „SONNY - eine Geschichte über den Holocaust und Eintracht Frankfurt“ zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz erzählt der 90-jährige Helmut Sonneberg über sein Martyrium während des Nazi-Regimes, das Leben nach dem Holocaust und seine Liebe zu Eintracht Frankfurt. Die hr-Doku erscheint anlässlich des Holocaust-Gedenktags am 27. Januar und ist auch in der ARD-Mediathek abrufbar. Helmut Sonneberg, von allen nur „Sonny“ genannt, ist 90 Jahre alt und ein Original in der Fan-Szene von Eintracht Frankfurt. Schon zur Deutschen Fußball-Meisterschaft 1959 in Berlin zwischen Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach reiste der Holocaust-Überlebende mit dem Käfer und einem Zylinder auf dem Kopf an ─ und ließ sich vor dem Finale 1959 noch einen Zahn entfernen. Mehrere Jahrzehnte schwieg „Sonny“ aber über ein tieftrauriges Kapitel: Helmut Sonneberg überlebte als Jude den Holocaust, wurde in Frankfurt von seiner Familie getrennt, auf der Straße geschlagen und erniedrigt. Im Jahr 1945 deportierten die Nazis ihn und seine Mutter ins Lager Theresienstadt. Die Nazi-Schreckensherrschaft hat Sonny das „Deutschsein“ aberkannt, über seine Liebe zu Eintracht Frankfurt fand "Sonny" wieder Vertrauen in die Gesellschaft. „Sonny“ spricht in der Doku des hr emotional über die Shoah, die schlimmsten Jahre seines Lebens, aber auch die Freuden mit Eintracht Frankfurt und seine 17 verschiedenen Jobs ─ vom Taxifahrer und Mechaniker bis zum Kneipenbesitzer. Der Film begleitet den Holocaust-Überlebenden bei Treffen mit alten Freunden, mit Präsident Peter Fischer von Eintracht Frankfurt und mit Eintracht Frankfurts Spieler-Legende Jan-Age Fjörtoft - und natürlich ins Waldstadion zu seiner geliebten Eintracht aus Frankfurt. (fonte: Hrfernsehen)… (meer)