Der 1., autobiografisch grundierte Roman (vgl. ID-A 10/14) des bis dahin vor allem als Lyriker bekannt gewordenen Autors ist von der Kritik positiv aufgenommen worden. Darin konfrontiert Kolbe einen jungen, hoffnungsvollen Komponisten mit seinem aus politischen Gründen in die DDR ausgewanderten Vater - beide sind sie auf ihre Weise in ihre Lebenslügen verstrickt. Um diesen Konflikt authentisch zu verdeutlichen, hat sich die Regie bei der über 7-stündigen, gegenüber dem Buch behutsam gekürzten, Hörfassung für 2 Stimmen entschieden. Die jüngere, der Sohnesperspektive vorbehaltene, wirkt eher nüchtern-bilanzierend und gehört Markus Meyer (Jahrgang 1971), während Joachim Schönfeld (Jahrgang 1963) in den "Vaterpassagen" eher auf Emotionen und schauspielerische Effekte setzt. Beide sind sie versierte, sowohl als Schauspieler wie als Hörspiel- und Hörbuchsprecher vielfach erprobte Performer, sodass die Produktion im Rahmen von Hörbuchfassungen neuerer und jüngster Literatur empfohlen werden kann