Der Versuch, eine Geschichtsdarstellung in Form einer Zeitung zu geben, ist sehr gut aufgenommen worden. Schon nach wenigen Monaten wurde eine zweite Auflage notwendig. Auch das beweist wieder, wie unendlich stark heute das Interesse für Geschichte ist. Das hängt damit zusammen, daß der Mensch sich einem unberechenbaren Geschehen ausgesetzt fühlt und nach einer sicheren Ordnung sucht. Dieses Suchen führte ihn zur Geschichte: Er will wissen, wie das entstand, mit dem er sich auseinandersetzen muß; er will seine Situation erkennen.
Geschichte ist heute unser dringendstes und aktuellstes Problem. Was in der Gegenwart geschieht, ist das Ergeb- nis der Vergangenheit. Die Atombombe wäre ohne Galilei und Newton, ohne Demokrit und Euklid nicht denkbar. Ohne Hegel und Feuerbach, ohne Danton und Robespierre gäbe es keinen Sowjetstaat. Und wir wissen, daß von den Ereignissen der Gegenwart und der allernächsten Zukunft Sein oder Nichtsein der Menschheit abhängt. Der ZeitungsIeser erlebt Geschichte, wenn er von der Eröffnung eines Atomkraftwerks liest, von einer Gipfelkonferenz, von einem Schuß zum Mond. Er erlebt das ganz unmittelbar, weil er, der Zeitgenosse dieser Ereignisse, davon unausweichlich mitbetroffen ist.
An dieser Stelle hakten die Amerikaner Sylvan Hoffman und C. Hartley Grattan ein. Sie fragten sich, warum man den Leser nicht auch zum zeitgenössischen Leser der Vergangenheit machen sollte. Warum nicht einmal - so überlegten sie - eine Geschichtsdarstellung in Form einer Zeitung? Und so entstanden ihre >News of the WorldGeschichte der Menschheit