Die vorliegende „Geschichte der Todesstrafe“ ist durchaus lückenhaft zu nennen, glänzt aber in jenen Epochen, auf die das Buch näher eingeht, mit anschaulichen Beschreibungen und detaillierten Erläuterungen. Kurzweilig wird die Schilderung der Fakten, Fälle und Fehlurteile vor allem auch dadurch, dass unterschiedliche geschichtliche Ereignisse als Auslöser für ähnliche Auswirkungen auf den Umgang mit der Todesstrafe gegenübergestellt werden, so dass dem Leser auch die historischen Kontexte plastisch vor Augen geführt werden. Ein ausführliches Kapitel ist dabei der französischen Revolution gewidmet, ein weiteres der österreichischen Geschichte der Todesstrafe.
Beschrieben werden das Wirken von Henkerdynastien wie den Sansons in Frankreich, die unterschiedlichen Formen der Vollstreckung der Todesstrafe - vom aufs Rad flechten bis zum Galgen - oder die - erschreckend brutale - Anwendung der Todestrafe beispielsweise im Iran oder in China im 21. Jahrhundert. In allen Zusammenhängen wartet der Autor zudem mit genauem Zahlenmaterial auf, das einem oftmals das Blut in den Adern gefrieren lässt. ( )