"Das Leben des Galilei" ist ein Theaterstück des deutschen Dramatikers Bertolt Brecht aus dem Jahr 1938. Das Stück untersucht das Leben und die Arbeit des berühmten Wissenschaftlers Galileo Galilei im frühen 17. Jahrhundert, einer Zeit, die von bedeutenden wissenschaftlichen Fortschritten und Konflikten mit religiösen Autoritäten geprägt war.

Das zentrale Thema ist der Konflikt zwischen wissenschaftlichen Entdeckungen und religiösen Dogmen. Galileis Teleskopbeobachtungen der Jupitermonde und seine Unterstützung für das heliozentrische Modell des Sonnensystems stellen das vorherrschende geozentrische Weltbild der katholischen Kirche in Frage.

Angesichts des Widerstands der religiösen Autoritäten steht Galilei vor einem moralischen Dilemma: Er muss seine wissenschaftlichen Erkenntnisse widerrufen oder sich der Verfolgung stellen. Das Stück beleuchtet die Spannung zwischen intellektuellem Streben und gesellschaftlichen Zwängen und hebt die ethischen Entscheidungen hervor, die der Einzelne im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlicher Wahrheit und politischer Macht trifft.

Brechts "Das Leben des Galilei" ist bekannt für seine Verwendung von historischem Materialismus und epischen Theatertechniken. Das Stück will kritisches Denken und die Auseinandersetzung mit dem Publikum provozieren, indem es historische Ereignisse in einer Weise darstellt, die zur Analyse ihrer sozialen und politischen Auswirkungen anregt. Galilei ist eine komplexe Figur, die den Kampf um den wissenschaftlichen Fortschritt und die moralischen Dilemmata verkörpert, die mit der Infragestellung festgefahrener Überzeugungen einhergehen.